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Kleiner Hinweis, der Nikolaus (siehe Bild) war es nicht, der Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Aufstieg verhalf.
© Michael Kappeler/dpa

Casdorffs Agenda: Wer Merkel wirklich erfunden hat

Merz und Schäuble behaupten beide, einen großen Anteil an Merkels Aufstieg gehabt zu haben. Dabei war es eigentlich jemand anderes. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Heute beginnt die CDU mit Merkel-Abschiedsfestspielen. Denn Angela Merkel gibt nach gut 18 Jahren den Vorsitz ab. Umso bizarrer wirkt der Streit darum, wer Merkel einst als Generalsekretärin erfunden hat. 20 Jahre ist das her. Friedrich Merz sagt, er sei es gewesen, Wolfgang Schäuble sagt das aber auch.

Schäuble war bis 2000 Parteichef. Ausgerechnet die beiden wollen es gewesen sein, die gerade gemeinsame Sache machen, damit Merz CDU-Vorsitzender nach Merkel wird, die ihn damals aus der Politik herausgedrängt hat. Also: Merz oder Schäuble, wer hat Merkel erfunden?

Schavan! Die seinerzeitige baden-württembergische Kultusministerin war selbst im Gespräch, erklärte aber Anfang August 1998, das sei für sie „kein Thema“ – und schlug stattdessen die Vizevorsitzende Merkel vor. Die habe „hohe Kompetenzen“ und sei die Richtige für das Amt. So kam es. Und gewiss auch, dass Beide Freundinnen wurden. Bis Dezember 2012 war Schavan dann Merkels Stellvertreterin in der CDU. Sie hat inzwischen ganz Abschied genommen von der Politik. Ohne Festspiele. Aber gewiss schaut Schavan zu.

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