Empörung über SPD-Politiker Peer Steinbrück: Weihnachtsgruß mit Holocaust-Mahnmal
Ex-SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat seine Weihnachtsbotschaft im Internet mit einem Foto des Holocaust-Mahnmals illustriert. Nach empörten Reaktionen löschte er das Bild auf Facebook und entschuldigte sich.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Peer Steinbrück hat mit seiner Weihnachtsbotschaft auf Facebook Irritationen ausgelöst. Sein Team hatte die Wünsche für "frohe Weihnachten, erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2015" mit einem Foto des schneebedeckten Holocaust-Mahnmals illustriert, im Hintergrund die Botschaft der USA, das Brandenburger Tor und das Reichstagsgebäude.
Steinbrück, SPD-Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl 2013, ehemaliger nordrhein-westfälischer Ministerpräsident und Bundesfinanzminister, schrieb dazu in seiner am Tag vor Heiligabend verbreiteten Botschaft: "Auch bei uns beginnen nun die Weihnachtsferien. Wir wünschen euch heute frohe Weihnachten, ein paar geruhsame Tage und einen guten Rutsch ins neue Jahr."
Im Internet gab es zahlreiche kritische Reaktionen - von Unprofessionalität und unüberlegter Taktlosigkeit war die Rede, andere zeigten sich fassungslos. "Die dämlichsten Weihnachtsgrüße kommen diesmal von Peer Steinbrück", schrieb Tilo Jung, Chefredakteur von "Jung & Naiv".
Die stellvertretende Präsidentin des Bundestages, Petra Pau (Linke), twitterte: "Seit wann ist das Holocaust-Mahnmal ein Grund zur Freude? Bin irritiert... Was soll das?"
Es gab allerdings auch Zustimmung: "Eigentlich ist es doch gerade im Moment richtig, ein Mahnmal zu zeigen und ins Gedächtnis zu rufen, was Schreckliches passieren kann, wenn ein Volk sich aufwiegeln lässt. Aus diesem Gedanken finde ich die Bildsprache nicht unpassend!", schrieb eine Kommentatorin auf der Facebook-Seite von Steinbrück. Ein anderer unterstützte Steinbrück mit den Worten: "Nicht einschüchtern lassen von diesen Berufsbeleidigten!"
Steinbrück verteidigte auf Facebook zunächst die Bildauswahl. Später allerdings löschte er den Post und entschuldigte sich. Er schrieb: "Wir bitten euch die Bildsprache des heute geposteten Titelbilds zu entschuldigen. Es war nie unsere Absicht Gefühle zu verletzen oder Andenken zu relativieren."