Nach dem Zahlungsverzug: Was Griechenland demnächst noch tilgen muss
Am Mittwochmorgen konnte Griechenland 1,6 Milliarden Euro nicht an den IWF zurückzahlen. Doch demnächst wird es für die Griechen noch viel schwieriger.
Am Mittwochmorgen sechs Uhr war für Griechenland die Rückzahlung einer Kredittranche an den Internationalen Währungsfonds fällig. Keine exorbitante Summe: 1,6 Milliarden Euro. Doch gerade deswegen war er auch ein Test auf Zahlungswillen und Zahlungsfähigkeit der Griechen.
Der jetzt eingetretene Zahlungsverzug ist ein weiteres Alarmsignal an Geldgeber, die Kreditwürdigkeit des Landes wird nun neu geprüft. Kurzfristig leitet das Ausbleiben der Überweisung an den IWF zwar weder die Staatspleite noch den „Grexit“ ein. Aber es ist ein neuer Punkt erreicht. Beim IWF beginnt das Verfahren für einen säumigen Zahler, das am Ende zu einem Stopp weiterer Hilfen führen würde. Derzeit stünden für Athen noch 19 Milliarden US-Dollar beim IWF bereit.
Ab 10.Juli ist noch mehr Geld fällig
Nach dem Referendumstag kommt es dann dicker. Am 10. Juli muss Athen Anleihen im Wert von zwei Milliarden Euro tilgen oder ablösen. Im letzteren Fall würde, käme es nicht zur Rückzahlung der IWF-Tranche, der verlangte Zinssatz steigen – wenn es denn genügend Käufer gibt.
Am 13. Juli müssen weitere 450 Millionen Euro an den IWF überwiesen werden. Außerdem ist eine Staatsanleihe, die auf japanische Yen lautet, im Umfang von 120 Millionen Euro fällig. Am 17. Juli geht es um eine weitere Rückzahlung von einer Milliarde Euro. Und am 20. Juli sind es 3,5 Milliarden Euro für eine Anleihe, welche die EZB hält. Zahlt Athen nicht, könnte das weitere Folgen für die Bankenhilfen der EZB nach sich ziehen.
Im Übrigen muss Griechenland natürlich für alle laufenden Staatspapiere Zinsen zahlen. Allein im Juli sind das 900 Millionen Euro. Und dann warten da noch Staatsangestellte und Rentner auf ihr Geld. Immerhin haben letztere am Mittwochmorgen bei einer Sonderöffnung der griechischen Banken Auszahlungen erhalten.
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