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Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr während einer Lehrübung.
© IMAGO/Sven Eckelkamp

Sieben Haubitzen für die Ukraine: Was genau können die Artilleriegeschütze?

Deutschland liefert der Ukraine sieben Panzerhaubitzen, das entsprechende Training kann nächste Woche beginnen. Doch was genau macht die Panzer so besonders?

Mit sieben Panzerhaubitzen des Typs 2000 will Deutschland nun weitere schwere Waffen an die Ukraine liefern. Auch eine Ausbildung an den Geräten in Deutschland bot Verteidigungsministerin Lambrecht an.

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Die mit drei bis fünf Soldaten besetzte Panzerhaubitze 2000, von denen Deutschland sieben der Ukraine überlassen will, ist ein auf ein Panzerfahrgestell montiertes fahrbares Artilleriegeschütz mit großer Feuerkraft.

Das mehr als 55 Tonnen schwere Fahrzeug ist dafür gebaut worden, den eigenen Soldaten im Gefecht auch aus größerer Entfernung zu helfen, indem es Feinde beschießt. Im Militärjargon nennt sich dies „indirekte Feuerunterstützung“.

Die Bundeswehr beschreibt die Panzerhaubitze 2000 als eines der modernsten Artilleriegeschütze weltweit. Ihre Stärke liege vor allem in ihrer Präzision und in ihrer großen Kampfentfernung.

Die Haubitze verschießt Munition mit „automatisch tempierbaren Zündern“. Die Explosion der Granaten kann also angepasst werden: Geschosse können je nach Bedarf entweder erst beim Aufschlag oder bereits über einem bestimmten Ziel zur Wirkung kommen.

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Die Kanone mit einem Kaliber von 15,5 Zentimeter kann je nach verwendeter Munition 30 bis 40 Kilometer weit schießen und dabei mit Hilfe des eingebauten Feuerleitrechners punktgenau große Zerstörungen anrichten.

Nach Angaben des Herstellers Krauss-Maffei Wegmann verschießt die Haubitze, die unter Experten als eine der modernsten der Welt gilt, bis zu zehn Granaten pro Minute.

Offiziell verfügt die Bundeswehr über 119 Exemplare dieses Typs 2000, von denen offenbar etwa 40 einsatzbereit sind. In der Vergangenheit wurde das Geschütz etwa während des internationalen Militäreinsatzes in Afghanistan eingesetzt, zum Beispiel von der niederländischen Armee bei Kämpfen im Süden des Landes.

Experten zufolge sind die Panzerhaubitzen dem Gerät aus dem Kalten Krieg, das auf ukrainischer und russischer Seite bisher im Einsatz ist, weit überlegen. Fraglich ist jedoch, wie viel die bisher auf sieben Stück limitierte Lieferung im Kampf tatsächlich bringt. (Tsp, dpa)

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