Klimapodcast Gradmesser: Warum die Klimakrise die Umweltkrise verdeckt
Gerade vollzieht sich das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier. Natur und Klimaschutz müssen besser zusammen gedacht werden.
Auf die Weltklimakonferenz in Glasgow blickt die Welt, dass Mitte Oktober schon die Weltnaturschutzkonferenz stattgefunden hat, haben vor allem Expertinnen und Experten zur Kenntnis genommen. Die Klimakrise überdeckt in der öffentlichen Wahrnehmung bei weitem die Biodiversitätskrise.
Dabei ereignet sich gerade das größte Artensterben seit dem Verschwinden der Dinosaurier, bis zum Ende des Jahrhunderts könnte eine Million Arten ausgestorben sein. Eine existenzielle Situation, auch für uns Menschen.
Weil die Klimakrise einer der wichtigsten Treiber der Biodiversitätskrise ist, müssen beide noch sehr viel enger zusammen gedacht und bekämpft werden. Wie das gehen kann, ob die Delegierten das auf der Weltklimakonferenz in Glasgow auch verstanden haben, und was eine Erderwärmung um zwei Grad konkret für die Artenvielfalt und Ökosysteme bedeuten würde, sagt Viviane Raddatz vom WWF im Klimapodcast Gradmesser.
Außerdem tritt die Klimachefin der Umweltschutzorganisation dem Eindruck entgegen, der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland würde in ernsthaftem Konflikt mit dem Naturschutz stehen. „Die Fläche dafür ist in allen Bundesländern vorhanden“, sagt Raddatz, „was fehlt, ist eine gute Planung“. Der größte Fehler auch aus Sicht des Naturschutzes wäre es jetzt, den Ausbau der Erneuerbaren nicht massiv voranzutreiben.
Außerdem im Podcast: Susanne Ehlerding vom Tagesspiegel Background Energie und Klima beurteilt das deutsche Verhalten auf der Weltklimakonferenz. Dort ist Deutschland beim Thema fossile Energien und im Verkehrsbereich eher zurückhalten aufgetreten, einem Bündnis zum Ende des Verbrennermotors ist man dann lieber gar nicht beigetreten. Das liegt, weiß Susanne Ehlerding, nicht nur am Noch-Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), sondern auch am potenziellen neuen Regierungsmitglied FDP.
Jakob Schlandt, ebenfalls vom Tagesspiegel Background Energie und Klima klärt zum Schluss darüber auf, weshalb die hohen Energiepreise nichts mit dem CO2-Preis zu tun haben - und warum ein perspektivisch steigender CO2-Preis anders als hohe Weltmarktpreise sehr viele Vorteile hat.
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Folge 19 mit Energieökonom Andreas Löschel
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