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Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit deutschen Soldaten
© dpa/Bernd von Jutrczenka

Nato-Stützpunkt: Von der Leyen will nach Streit mit Türkei selbst nach Incirlik

Als Reaktion auf die Armenien-Resolution hat die Türkei einer deutschen Delegation den Besuch einer Militärbasis verweigert. Nun kündigt die Verteidigungsministerin eine Reise an.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) will nach den jüngsten Verstimmungen zwischen Deutschland und der Türkei selbst die Bundeswehrsoldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik besuchen. "Ich habe so etwas noch nie erlebt. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Leitung des Verteidigungsministeriums deutsche Soldatinnen und Soldaten im Einsatzgebiet besucht", sagte die Ministerin der "Bild am Sonntag". "Deshalb werde ich in den nächsten Tagen nach Incirlik reisen, um mich dort vor Ort mit unseren Soldaten über ihre Situation zu unterhalten."

"Ich werde diese Gelegenheit dazu nutzen, der Türkei zu erklären, was es bedeutet, dass die Bundeswehr eine Parlamentsarmee ist", sagte von der Leyen weiter. "Es sind dieselben Parlamentarier, die ihre Hand gehoben haben für den Patriot-Einsatz der Bundeswehr zum Schutz der Türkei vor syrischen Raketen."

Aus Ärger über die Armenien-Resolution des Bundestages hatte die Türkei die Erlaubnis für einen Mitte Juli geplanten Besuch von Verteidigungsstaatssekretär Ralf Brauksiepe (CDU) verweigert. Außenminister Mevlüt Cavusoglu hatte erklärt, Besuche von Politikern auf der Basis Incirlik würden derzeit "nicht als passend erachtet".

Mit ihrem Einsatz in Incirlik unterstützt die Bundeswehr seit Anfang des Jahres die internationale Allianz gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Ihre sechs Tornados-Flugzeuge helfen bei der Aufklärung über Syrien. (mit Reuters, dpa)

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