Römisch-katholische und evangelische Kirchen: Von Berlin muss eine Reformbewegung ausgehen
Die Zahl der Kirchenaustritte nimmt weiter zu. Den Kirchen bleibt nur: Sie müssen Modernes wagen. Ein Kommentar.
Die katholische wie die evangelische Kirche trifft es hart. Die Zahl der Gläubigen sinkt, und zwar stark. Stärker als zur Zeit des deutschen Papstes, aber das will für sich genommen noch nichts besagen. Genauso wenig, wie es Endgültiges gibt zur vergleichsweise besseren Entwicklung bei den Katholiken in Berlin. Erstens ist die Hauptstadt immer noch zuerst säkular, zweitens wenn, dann mehrheitlich evangelisch. Der Zuzug in die katholische Diaspora hängt auch mit den Migranten zusammen. Gleichviel, die Herausforderung für die beiden Kirchen ist dieselbe: Sie müssen Modernes wagen.
Die Zahl der Kirchenaustritte ist auf einem Rekordhoch
Eine große Chance ist schon jetzt für die evangelische Kirche das Lutherjahr 2017 mit dem Kirchentag in Wittenberg und – Berlin! Für die Katholiken ist es der Besuch des Mannes, der den Menschen zugewandt ist und wie Luther „Lebeworte“ spricht: Franziskus. Ein Besuch im Jahr – 2017! Ecclesia semper reformanda: Was Luther, der mutige Mönch, heute sagen würde, damit könnten sich beide Kirchen gemeinsam befassen. Sagen wir so: Caritas ist Liebe, Diakonie auch – in jedem Fall in einer Metropole. Von Berlin kann, nein, muss eine Reformbewegung ausgehen. Sonst verschwindet das Christentum in den Katakomben.
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