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„Babylon Berlin“-Darsteller Volker Bruch.
© Frederic Bartier/dpa

#allesdichtmachen: Volker Bruch hat Mitgliedsantrag bei Querdenker-Partei gestellt

Der „Babylon Berlin“-Star will in „Die Basis“ eintreten, das Verfahren läuft noch. Netzpolitik.org konnte Dokumente einsehen, die dies belegen.

Schauspieler Volker Bruch will offenbar in die Corona-Protest-Partei „Die Basis“ eintreten. Das berichtet "netzpolitik.org". Der Star aus „Babylon-Berlin“ gilt als einer der Initiatoren der Video-Aktion „#allesdichtmachen“, Diese hatte in den vergangenen Wochen für viel Kritik gesorgt, weil sich darin rund 50 Schauspieler:innen gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen gestellt hatten.

Bereits vergangene Woche hatte der Tagesspiegel berichtet, dass eine Spur zu den "Querdenkern" führt. Im Fall des Schauspielers Bruch belegen nun auch Recherchen von "netzpolitik.org" eine politische Nähe zu der Szene.

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Die Partei „Die Basis“ hatte sich im vergangenen Jahr als Reaktion auf die Corona-Maßnahmen gebildet. Wie "netzpolitik.org" berichtet, soll sie bei der Landtagswahl in Baden-Württemberg auf lediglich ein Prozent gekommen sein. Bundesweit spiele sie bisher keine Rolle. Angeschlossen hätten sich jedoch etwa Markus Haintz, ehemaliger Aktivist der vom Verfassungsschutz beobachteten „Querdenken“-Gruppe Ulm, welche sich im November 2020 aufgelöst hat, wie Haintz mitteilte. Außerdem Wolfgang Wodarg, der Verschwörungsmythen verbreitet haben soll, der Epidemiologe Sucharit Bhakdi, und der Anwalt Reiner Fuellmich, der eine Sammelklage gegen Christian Drosten gestellt hatte.

[Mehr zum Thema: Der Anwalt, der die Sammelklage gegen Christian Drosten versprach (T+)]

"Netzpolitik.org" konnte nun nach eigenen Angaben eine auf Mitte April datierte Mitgliederliste einsehen, die vorläufige Mitgliedsnummer des Schauspielers Volker Bruch endet auf „967“. Als Eintrittsdatum wird der 13. März 2021 genannt.

Die Mitgliederliste soll aus einem Datenleck stammen. Die Partei "Die Basis" soll Daten von rund 15.000 Personen ungeschützt ins Netz gestellt haben. Zunächst habe sie von einem Hackerangriff gesprochen, später aber eingeräumt, an dem Vorfall selbst Schuld zu sein.

Eintrittsverfahren ist noch nicht abgeschlossen

Das Eintrittsverfahren von Volker Bruch soll aber noch nicht abgeschlossen, da seine Identität noch verifiziert werden müsse. Neumitglieder müssten zunächst ihren Personalausweis vor einer Webcam zeigen. Ein Medienbeauftragter soll "netzpolitik.org" mitgeteilt haben, dass es sich hierbei aber nur um eine Formalie handele. Man könne bereits mit Gewissheit sagen, dass der Antragsteller der Schauspieler sei.

Dass Volker Bruch nun auf der Mitgliederliste einer Partei auftauche, die aus der „Querdenken“-Szene heraus entstanden ist, zeige, wo „#allesdichtmachen“ seine Wurzeln zumindest teilweise hat, schreibt "netzpolitik.org".

Auf eine Anfrage von "netzpolitik.org" soll Bruch nicht reagiert haben. Auf Instagram schreibt er lediglich – angeblich als Antwort auf Fragen des Spiegel: „Wir haben entschieden, nichts über die Aufgabenverteilung preiszugeben, um jeden Einzelnen zu schützen.“

Aktuell steht Volker Bruch für die vierte Staffel von „Babylon Berlin“ vor der Kamera. Wie Fotos der Berliner Morgenpost zeigen, müssen die Schauspieler:innen, wenn sie gerade nicht vor der Kamera stehen, eine FFP2-Maske tragen,

Bruch muss laut "netzpolitik.org" bei den Dreharbeiten allerdings keine Maske tragen. X Filme Creative Pool, die Produktionsfirma hinter „Babylon Berlin“, teilte dem Portal auf Anfrage mit: „Volker Bruch verfügt über eine ärztliche Befreiung vom Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes.“ Er selbst schreibt auf Instagram, eine Maske zu tragen sei ihm aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich. Dies sei einer der Gründe, weshalb er angefangen habe, den Sinn der Maßnahmen zu hinterfragen. (Tsp)

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