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Berliner Polizisten bei einer Razzia (Archivbild).
© Paul Zinken/dpa
Update

Kontakte zum IS geprüft: Vier mutmaßliche Islamisten in Berlin festgenommen

Die Berliner Polizei hat bei Razzien insgesamt neun Männer festgenommen. Vier werden "dem gewaltbereiten islamistischen Spektrum zugerechnet". Kontakte zum IS werden geprüft.

Die Berliner Sicherheitsbehörden haben am Mittwoch eine Gruppe mutmaßlich islamistischer Rauschgifthändler ausgehoben. Beamte des polizeilichen Staatsschutzes hätten mit Unterstützung von Spezialeinheiten und einer Einsatzhundertschaft neun Männer festgenommen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich nach Informationen des Tagesspiegels um acht Iraker und einen Syrer. Alle waren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Generalstaatsanwaltschaft und Polizei rechnen vier der Festgenommenen dem „gewaltbereiten islamistischen Spektrum“ zu.

Es werde geprüft, ob die Festgenommenen Kontakt zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ oder einer anderen militant islamistischen Vereinigung hatten, sagten Sicherheitskreise. Eine Verbindung zum Fall Anis Amri sei bislang nicht zu erkennen. Amri hatte mit Drogen gedealt, bevor er am 19. Dezember einen Lkw kaperte, über den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche raste und zwölf Menschen tötete.

Betäubungsmittel und Waffen

Gegen drei der jetzt Festgenommen lagen bereits Haftbefehle vor. Ein Tatverdächtiger soll noch diesen Mittwoch dem Ermittlungsrichter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt werden. Die Festnahmen und insgesamt sechs Durchsuchungen erfolgten in Neukölln, Köpenick, Mariendorf und Zehlendorf. An den Aufenthaltsorten der Tatverdächtigen und in einem Restaurant fand die Polizei Betäubungsmittel und Waffen.

SPD-Innensenator Andreas Geisel betonte: "Gerade vor dem Hintergrund der öffentlichen Diskussion über den Fall Anis Amri" sei es ihm wichtig zu sagen, "dass das LKA Berlin eine hervorragende Arbeit macht. Das erfreuliche Ergebnis haben wir heute gesehen."

Hinweise auf einen geplanten Anschlag gebe es nicht, sagten Sicherheitskreise. Dennoch seien Festnahmen und Durchsuchungen auch mit Blick auf den bevorstehenden Besuch des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama erfolgt. Er wird diesen Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Brandenburger Tor an einer öffentlichen Diskussion im Rahmen des Evangelischen Kirchentags teilnehmen.

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