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Die Kämpfe konzentrieren sich dabei auf die beiden Industriestädte Awdijewka (Bild) und Makiewka.
© AFP

Ukraine-Konflikt: Viele Tote bei neuen Kämpfen im Osten der Ukraine

Nach Trumps Telefonat mit Putin ist die Gewalt im Donbass eskaliert. Bei den neuen Auseinandersetzungen starben mehr als ein Dutzend Menschen.

Kaum hatten der amerikanische Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin am Samstag ihr erstes längeres Telefonat geführt, eskalierten die Kämpfe in der Ostukraine. Die ukrainische Armee und prorussische Separatisten lieferten sich im Donbass an der über 400 Kilometer langen Waffenstillstandslinie die heftigsten Gefechte seit Neujahr.

Beobachter in Kiew hatten eine nächste separatistische Offensive für die Zeit nach Donald Trumps Amtsantritt erwartet. Denn Trump hatte immer wieder angekündigt, an einem neuen Deal mit Russland interessiert zu sein. Kiew fürchtet, dass er Wladimir Putin dabei die heute prowestliche Ukraine als Opfergabe – etwa im Tausch für einen Abbau der Atomwaffen – anbieten könnte. Russland machte die Ukraine für das Aufflammen der Gewalt verantwortlich. Mit Provokationen wolle die ukrainische Regierung die Reaktion der neuen US-Regierung testen, sagte der Berater des Präsidialamts, Juri Uschakow.

Bundesregierung und Nato haben die erneute Eskalation der Gewalt am Mittwoch verurteilt. „Beide Seiten sind dringend aufgefordert, den vereinbarten Waffenstillstand zu beachten und wechselseitige Provokationen zu unterlassen“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Er verurteilte besonders den Einsatz schwerer Waffen, die nach dem Minsker Friedensabkommen eigentlich von der Front zurückgezogen sein müssten. Zugleich forderte er eine sofortige Feuerpause, um in den am schwersten betroffenen Gebieten die Strom- und Wasserversorgung für die Bevölkerung reparieren zu können. Nato- Generalsekretär Jens Stoltenberg forderte Russland auf, seinen Einfluss auf die prorussischen Separatisten zu nutzen, um die Eskalation zu stoppen. Nach seinen Angaben wurde der Waffenstillstand in den vergangenen Tagen in mehr als 5600 Fällen gebrochen.

400.000 Bürger seit Tagen ohne Trinkwasser und Strom

Bei den neuen Kämpfen im Norden der separatistischen Hauptstadt Donezk sind seit Sonntag mehr als ein Dutzend Personen, darunter auch Zivilisten, getötet worden. Die Kämpfe konzentrieren sich dabei auf die beiden Industriestädte Awdijewka, die unter Kiewer Verwaltung steht, und Makiewka, die von Separatisten verwaltet wird. Die separatistische Nachrichtenagentur „Noworossia Today“ berichtete über den angeblichen Beschuss einer Schule in Makiewka durch die ukrainische Armee am Montag. Dutzende von Kindern hätten in den Luftschutzkeller gebracht werden müssen, hieß es. Opfer habe es keine gegeben. Kiew meldete, infolge der prorussischen Angriffe seien im Nord-Donbass 400.000 Bürger seit Tagen ohne Trinkwasser und Strom.

In Minsk appellierte der separatistische Verhandlungsführer Denis Puschilin an die OSZE, dafür zu sorgen, dass auch Kiew sich an den Waffenstillstand halte. Allerdings werden die OZSE-Beobachter im Donbass immer wieder von dessen eigenen Männern an ihrer Arbeit gehindert. Die OSZE hat kaum Zugang zu den separatistischen Gebieten direkt an der russischen Grenze, über die Russland Waffen- und Kämpfer liefert.

Verteidigungsminister Stepan Poltorak hatte am Montag in Kiew von einer zurückgeschlagenen Offensive der Separatisten in Awdijewka gesprochen. Die ukrainische Armee habe am Wochenende eine strategisch wichtige Erhöhung in dem Gebiet zurückerobert. Am Dienstag indes dehnten die prorussischen Separatisten ihre Angriffe auf das Dorf Peski in der Ukraine westlich des zerstörten Donezker Flughafens und die Kohlemine bei Butywka aus. (mit Reuters)

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