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Ein US-Kampflugzeug vom Typ F-16 Falcon startet auf der Airbase Spangdahlem (Archivbild).
© dpa/Boris Roessler
Update

Moskau warnt vor Hilfen für ukrainische Luftwaffe: USA wollen Polen zur Lieferung sowjetischer Kampfjets an Ukraine bewegen

Die Vereinigten Staaten haben der polnischen Regierung ein Tauschgeschäft angeboten. Liefert Polen der Ukraine seine MiG-29-Jets, würde die USA im Gegenzug F-16 liefern.

US-Außenminister Antony Blinken will Polen dazu bewegen, die Ukraine mit Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart auszustatten. Warschau hatte zuvor Berichten widersprochen, die das Geschäft bereits als besiegelt ansahen: „Polen wird seine Kampfjets nicht in die Ukraine schicken und auch nicht erlauben, seine Flughäfen zu nutzen."

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„Wir helfen ganz erheblich in vielen anderen Bereichen“, erklärte die Regierung in Warschau am Sonntag bei Twitter. Sie verwies dabei auf eine Erklärung des polnischen Generalstabs vom Donnerstag. Darin hieß es, alle polnischen Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 blieben auf ihren Heimatbasen, sie seien außerdem mit dem rot-weißen Hoheitszeichen der polnischen Luftwaffe markiert.

Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, Polen werde der Ukraine MiG-Kampfjets zu Verfügung stellen und erhalte dafür von den USA Kampfflugzeuge vom Typ F-16. „Wir arbeiten mit den Polen in dieser Frage zusammen und beraten uns mit den übrigen Nato-Verbündeten", zitierten das "Wall Street Journal" und der Fernsehsender NBC zuvor einen Vertreter des Weißen Hauses. Laut der "New York Times" sei die Entscheidung, Kampfflugzeuge in die Ukraine zu schicken, keine Entscheidung der Nato, sondern jedes einzelnen Landes.

Russland droht unterdessen mit schweren Konsequenzen, sollten andere Staaten der ukrainischen Luftwaffe gestatten, ihre Flughäfen für Angriffe zu nutzen. "Die Nutzung der Flughafen-Infrastruktur dieser Länder als Stützpunkt für ukrainische Kampfflugzeuge und ihr Einsatz gegen die russischen bewaffneten Kräfte wird als Beteiligung dieser Staaten an einem bewaffneten Konflikt betrachtet", warnt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, berichte die Nachrichtenagentur Interfax.

Bei seinem Besuch im Moldawien sagte US-Außenminister Antony Blinken, die USA erwäge, Flugzeuge nach Polen zu schicken. Sollte das Land seinerseits der Ukraine Kampfflugzeuge liefern, werde die Frage "sehr, sehr aktiv geprüft", ob die USA in der Lage seien, gewissermaßen aufzufüllen.

Ukraine bat um Hilfe

Kiew forderte den Westen am Sonntag erneut auf, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten. "Falls ihr das nicht machen wollt, dann gebt und wenigstens Flugzeuge, um uns selbst du beschützen", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Zuvor hatte er seine osteuropäischen Nachbarn um die Bereitstellung von Flugzeugen aus russischer Produktion gebeten, für die seine Piloten ausgebildet sind.

Der ukrainische Staatschef hatte am Samstag in einer Videokonferenz mit Vertretern des US-Kongresses um weitere Finanzhilfen gebeten. Nachdem der Minderheitsführer im Senat, Mitch McConnell, den ukrainischen Präsidenten gefragt hatte, was er am dringendsten benötige, habe Selenskyj um Kampfjets gebeten, berichteten zwei Teilnehmer dem "Wall Street Journal".

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Laut dem Blatt sieht sich die US-Regierung jedoch vor einer Reihe praktischer Herausforderungen, darunter auch das Problem, wie die Kampfflugzeuge in die Ukraine gelangen sollen.

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Der republikanische Senator Steve Daines sagte nach der Videokonferenz im Sender Fox News, die Parlamentarier hätten dem ukrainischen Staatschef die Freigabe der vom Weißen Haus beantragten zehn Milliarden Dollar (neun Milliarden Euro) versprochen.

Selenskyj unterstrich demnach auch seine Forderung nach schärferen Sanktionen gegen Russland, vor allem im Öl- und Gassektor. Dies lehnt das Weiße Haus bislang ab. (AFP/Reuters)

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