Weitere Abkehr vom Atomabkommen: USA werfen Iran „atomare Erpressung“ vor
Der Iran weitet die Anreicherung von Uran aus. Die Reaktion der US-Regierung ist scharf. Sie will weiter „maximalen Druck“ auf die Führung in Teheran ausüben.
Die USA haben den vom Iran angekündigten weiteren Schritt zur Abkehr vom internationalen Atomabkommen scharf kritisiert. Die geplante Ausweitung der Urananreicherung sei "ein klarer Versuch der atomaren Erpressung", der die "politische und wirtschaftliche Isolation" des Landes verstärken werde, sagte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Dienstag. Die US-Regierung werde ihre Politik des "maximalen Drucks" gegen Teheran fortführen, bis das Land sein "destabilisierendes Verhalten" aufgebe.
Die USA waren im Mai 2018 einseitig aus dem Atomabkommen ausgestiegen, das dem Iran eine friedliche Nutzung der Kernkraft gestattet, aber die Entwicklung von Atomwaffen verwehrt.
Der Iran hatte zuvor angekündigt, die Urananreicherung in der Anlage Fordo 180 Kilometer südlich von Teheran wieder aufzunehmen. Nach Angaben von Präsident Hassan Ruhani handelt es sich um die "vierte Etappe" des schrittweisen Rückzugs aus dem Atomabkommen. In der Folge des 2015 geschlossenen Atomabkommens war die Urananreicherung in der unterirdischen Anlage von Fordo eingefroren worden.
Zuvor hatten bereits die EU und Russland "besorgt" auf die Ankündigung Ruhanis reagiert. Frankreich ermahnte den Iran, seinen Verpflichtungen aus dem Atomabkommen von 2015 weiter nachzukommen. (AFP)