China: USA und Kanada verlangen "sofortige Freilassung" zweier Kanadier
Am zehnten Dezember wurdne zwei Kanadier in der Volksrepublik festgenommen - womöglich als Vergeltung für die Festnahme der Spitzenmanagerin Wanzhou in Kanada.
Die USA und Kanada erhöhen im Fall der in China festgehaltenen Kanadier den Druck auf Peking. Mit nahezu wortgleichen Erklärungen richteten sich die Außenministerien in Washington und Ottawa am Freitagabend an die chinesische Regierung und verlangten die "sofortige Freilassung" der beiden Männer. Kanadas Außenministerin Chrystia Freeland und US-Außenamtssprecher Robert Palladino äußerten sich "zutiefst besorgt" über die Festnahmen Anfang vergangener Woche. Freeland sprach von einer "willkürlichen" Maßnahme.
Der ehemalige Diplomat Michael Kovrig und der in China lebende Unternehmensberater Michael Spavor waren am 10. Dezember in der Volksrepublik festgenommen worden. Nach Einschätzung von Beobachtern war die Festnahme der beiden Kanadier offenbar eine Vergeltungsaktion der chinesischen Behörden für die Festsetzung der chinesischen Spitzenmanagerin Meng Wanzhou in Kanada.
Die Finanzchefin des chinesischen Technologiekonzerns Huawei war am 1. Dezember in Vancouver festgenommen worden. Inzwischen wurde sie gegen Zahlung einer Kaution und unter strengen Auflagen freigelassen. Das Verfahren zu ihrer Auslieferung an die USA läuft noch.
Die chinesische Führung nennt Mengs Festnahme politisch motiviert. Ottawa bestreitet das und verweist auf den Haftbefehl der USA. Washington wirft der Unternehmerin Verstöße gegen die Iran-Sanktionen vor und fordert ihre Auslieferung.
Die USA und Kanada betonten in ihren Erklärungen vom Freitag, Meng werde in Kanada "faires, unvoreingenommenes und transparentes Verfahren" garantiert. Ihr Land sei ein Rechtssaat, der seine internationalen Verpflichtungen wie das Auslieferungsabkommen mit den USA achte, betonte Freeland. (AFP)