Militärische Unterstützung: USA liefern der Ukraine Raketen
Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges im Donbas hat die Ukraine eine Waffenlieferung aus den USA erhalten: Panzerabwehrraketen vom Typ "Javelin".
In der Ukraine sind die ersten US-Panzerabwehrraketen vom Typ „Javelin“ eingetroffen. Dies bestätigte Staatspräsident Petro Poroschenko in der Nacht zum 1. Mai ebenso wie die Regierung in Washington. Damit hat Kiew erstmals seit Beginn des Krieges im Donbas eine US-Waffenlieferung erhalten. Der Verkauf der Raketen an die Ukraine war in den USA Anfang März bewilligt worden. Kiew bezahlte umgerechnet 39 Millionen Euro für 37 Raketensysteme und 210 panzerbrechende Raketen, die mobil von einzelnen Soldaten eingesetzt werden können.
Kiew hatte sich jahrelang um Waffenlieferungen aus den USA bemüht, doch die Regierung von Barack Obama gewährte der ukrainischen Armee ab 2015 nur Unterstützung in Form von Spezialuniformen oder Nachtsichtgeräten. Von den Ukrainern wird die Lieferung daher überschwänglich als Durchbruch gefeiert. Poroschenko sprach am Montagabend von einer „beispielsloses Entscheidung“. „Wir werden weiterhin die Verteidigung stärken, um den russischen Aggressor abzuwehren“, sagte der Ukrainer.
Nach Angaben des Ukraine-Bevollmächtigten der Vereinigten Staaten, Kurt Volker, ist geplant, die ukrainischen Regierungstruppen materiell noch weiter zu unterstützen. Nach Ansicht Washingtons verstärkt eine erhöhte Verteidigungsbereitschaft der Ukraine auch die Sicherheit der USA – so heißt es in der Liefererlaubnis vom März.
Nach Ansicht des ukrainischen Verteidigungsministers Stepan Poltorak benötigte die Armee allerdings deutlich mehr Raketen. Nicht 37, sondern erst 10.000 Raketen würden wirklich etwas ausmachen. Poltorak zufolge müssen die wenigen Raketensysteme nun effektiv eingesetzt werden. Der Kreml hatte im Vorfeld gewarnt, Waffenlieferungen aus den USA würden den Konflikt im Donbas verschärfen.