Vorläufige Einigung im Grenzstreit: US-Strafzölle auf Importe aus Mexiko sind vom Tisch
Mexiko macht Zugeständnisse, die USA schlagen ein. Die Zölle treten zumindest erst einmal nicht in Kraft – sie hätten auch den USA selbst geschadet
Die von US-Präsident Donald Trump angedrohten Strafzölle auf Warenimporte aus Mexiko sind zunächst vom Tisch. Beide Länder hätten eine Einigung im Grenzstreit erzielt, teilte Trump am Freitagabend (Ortszeit) auf Twitter mit. „Die Zölle, deren Einführung durch die Vereinigten Staaten am Montag gegen Mexiko geplant war, sind hiermit auf unbestimmte Zeit aufgeschoben“, schrieb Trump auf Twitter. Mexiko habe sich im Gegenzug dazu bereit erklärt, sich mit strengen Maßnahmen gegen die „Flut von Migration durch Mexiko und an unserer Südgrenze zu stemmen.
Details werde das US-Außenministerium zu der Vereinbarung bekannt geben, fuhr Trump fort. Er hatte die Migrationsfrage kurz zuvor noch mit der Bereitschaft Mexikos verknüpft, ab sofort in großem Stil Agrarprodukte von den USA kaufen.
Kritiker warnten vor Preissteigerungen in den USA
Eine mexikanische Delegation unter Leitung von Außenminister Marcelo Ebrard hatte sich in tagelangen Verhandlungen in Washington bemüht, die Strafzölle abzuwenden. Auf seinem Flug nach Washington hatte Trump dann „gute Chancen“ für einen Deal gesehen. Er hatte auch geschrieben, sollte eine Einigung scheitern, „wird Mexiko am Montag am Montag damit anfangen, Zölle auf dem Fünf-Prozent-Niveau zu bezahlen“. Tatsächlichen hätten aber Importeure in den USA die Zölle zahlen müssen.
Kritiker warnten deshalb vor Preissteigerungen in den USA und vor schweren Auswirkungen auf die Wirtschaft in den beiden benachbarten Ländern. Mexiko zählt gemeinsam mit China und Kanada zu den größten Handelspartnern der Vereinigten Staaten.
Mexiko importiert bereits große Mengen an Agrarprodukten aus den USA. Trump hatte seine Zoll-Androhung bisher stets davon abhängig gemacht, wie stark Mexiko auf US-Forderungen bezüglich der Grenzsicherung eingeht. Mexiko hatte daraufhin erhebliche Zugeständnisse gemacht, unter anderem die Abordnung von 6000 Soldaten zur zusätzlichen Sicherung der Südgrenze in Richtung Guatemala. (dpa)