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Menschen in einer Familienhaftanstalt in Texas.
© dpa

Umstrittenes Vorgehen: US-Regierung hält weiter 565 Kinder aus Migrantenfamilien fest

US-Behörden hatten Migrantenfamilien systematisch getrennt. Eigentlich müssten alle Kinder längst wieder bei ihren Eltern sein. Doch viele Minderjährige sind weiter in staatlicher Obhut.

Entgegen einer Frist hält die US-Regierung weiter 565 Kinder aus Migrantenfamilien fest. Unter den Kindern in staatlicher Obhut sind nach Gerichtsunterlagen, die am Freitag öffentlich wurden, 24 Kinder im Alter von fünf Jahren oder jünger. Ein Bundesrichter hatte am 26. Juni angeordnet, dass alle Kinder unter fünf Jahren bis zum 10. Juli mit ihren Eltern zusammengeführt werden müssten. Für Kinder in einem Alter von über fünf Jahren lief die Frist am 26. Juli aus.

Nach Angaben des Flüchtlingsbüros (Office of Refugee Resettlement - ORR) leben derzeit 366 Eltern der 565 festgehaltenen Einwandererkinder außerhalb der USA, was Familienzusammenführungen erschwerten. Die Eltern von 154 Kindern hätten zudem angegeben, dass sie keine Zusammenführung wünschten. In 180 Fällen gebe es zu große Bedenken, die Kinder wieder mit ihren Eltern zusammenzubringen, weil etwa vorbestrafte Eltern als Bedrohung eingestuft würden.

Die US-Behörden hatten in den vergangenen Monaten Migranten systematisch von ihren Kindern getrennt und die Kinder in separaten Lagern untergebracht. Nach einer Welle der Empörung stoppte Präsident Donald Trump die Familientrennungen im Juni. Dennoch sind viele Familien bis heute nicht wieder vereint. (AFP)

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