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US-Außenminister John Kerry spricht mit dem Chef der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi.
© dpa

Irak: US-Luftwaffe fliegt Angriffe an neuer Front

Die US-Luftwaffe hat Angriffe an einer neuen Front im Irak geflogen. Dabei geht es vor allem um die Sicherung eines Staudamms. US-Außenminister John Kerry spricht derweil mit der Arabischen Liga über Maßnahmen gegen die Gruppe Islamischer Staat.

Die US-Luftwaffe hat am Sonntag Angriffe an einer neuen Front im Irak geflogen. Ziel des Einsatzes sei es gewesen, den Haditha-Staudamm in der Provinz Anbar gegen die Dschihadisten der Gruppe Islamischer Staat (IS) zu verteidigen, teilte die US-Armee mit. Die US-Luftwaffe sei damit einer Bitte der irakischen Regierung nachgekommen. Die Angriffe dienten demnach auch der Unterstützung irakischer Sicherheitskräfte und sunnitischer Stämme, die den Staudamm verteidigten.

Der Nordirak war Anfang Juni wegen mangelnden Widerstands der irakischen Streitkräfte von IS-Kämpfern förmlich überrannt worden. Die Extremisten gehen mit äußerster Brutalität gegen die Zivilbevölkerung vor, insbesondere gegen Angehörige religiöser Minderheiten. Die irakische Armee und kurdische Kämpfer versuchen nun, die von den Extremisten eroberten Gebiete zurückzugewinnen.
Das US-Militär fliegt seit Anfang August Luftangriffe im Nordirak, um die kurdischen Peschmerga-Kämpfer und die irakischen Regierungstruppen in den Gefechten mit den Dschihadisten zu unterstützen. Durch die Unterstützung der US-Luftwaffe ist es kurdischen Truppen bereits gelungen, einige der verlorenen Gebiete zurückzuerobern.

John Kerry redet mit dem Chef der Arabischen Liga

US-Außenminister John Kerry hat mit dem Chef der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi, über die Bedrohung durch die dschihadistische Gruppe Islamischer Staat (IS) gesprochen. Kerry und al-Arabi hätten die "Notwendigkeit" einer "starken Haltung der Arabischen Liga und ihrer Mitglieder in der im Entstehen begriffenen Koalition gegen den Isil diskutiert", sagte ein ranghoher Vertreter des US-Außenministeriums am Samstag. Der IS ist auch unter dem Namen Islamischer Staat im Irak und in der Levante (Isil) bekannt.
Beide Politiker betonten demnach die Bedeutung eines "entschiedenen" Eingreifens, um den Zustrom ausländischer Kämpfer zum IS, dessen Finanzierungsquellen und dessen Agitation und Anwerbung zu stoppen. Der internationale Kampf gegen den IS müsse vornehmlich im Irak geführt werden, dort verlaufe die "Frontlinie" gegen die Islamisten.
Auch der dänische Außenminister Martin Lidegaard kündigte eine Reise nach Nahost an, um vor Ort über Maßnahmen gegen den IS-Extremismus im Nord-Irak und in Syrien zu sprechen. In einer Erklärung bezeichnete Lidegaard den IS als "eine der größten, wenn nicht die größte Sicherheitsbedrohung in jüngster Zeit".
Beim jüngsten Nato-Gipfel im walisischen Newport wurde eine Allianz gegen den IS ins Leben gerufen. Dieser gehören neben den USA Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Polen, Australien, Dänemark, Kanada und die Türkei an. Die Länder wollen gemeinsam gegen die IS-Dschihadisten vorgehen, die Teile des nördlichen Iraks und Syriens kontrollieren. Unter anderem sollen die Verbündeten im Irak militärische Unterstützung erhalten, ausländische Kämpfer nicht länger in das Konfliktgebiet einsickern und die humanitäre Krise gelindert werden. Bodentruppen sollen aber nicht eingesetzt werden. (AFP)

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