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Markus Söder bei einer Wahlkampfveranstaltung in Ingolstadt.
© Christof STACHE/AFP

Kurz vor Bayern-Wahl: Umfrage sieht CSU unter 33 Prozent

Drei Tage vor der Landtagswahl in Bayern verliert einer Umfrage zufolge die CSU weiter in der Gunst der Wähler. Die Grünen erreichen einen neuen Rekordwert.

Kurz vor der bayerischen Landtagswahl am Sonntag liegt die bisher allein regierende CSU nach einer Umfrage bei nur noch 32,9 Prozent. Das sind 3,1 Prozentpunkte weniger als vor zweieinhalb Wochen. Die Grünen legen um 0,6 Punkte zu und kommen derzeit auf einen Rekordwert von 18,5 Prozent, wie die Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die „Augsburger Allgemeine“ und „Spiegel Online“ ergab.

Die AfD erreicht in der Umfrage mit 12,8 Prozent den dritten Platz und wird wohl erstmals in den Landtag einziehen. An vierter Stelle rangiert die SPD mit 11,0 Prozent – halb so viel wie bei der Wahl vor fünf Jahren. Die Freien Wähler kommen auf 9,8 Prozent. Die FDP kann sich mit 5,9 Prozent Hoffnungen auf den Einzug ins Parlament machen. Die Linke bliebe mit 3,9 Prozent draußen.

Befragt wurden 5063 registrierte und verifizierte Internetnutzer im Zeitraum zwischen dem 6. und 10. Oktober. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit 2,5 Prozent angegeben.

Mögliche Koalitionen

Rechnerisch möglich wäre den Zahlen zufolge als einziges Zweierbündnis eine schwarz-grüne Koalition. Auch ein Dreierbündnis aus CSU, Freien Wählern und FDP könnte voraussichtlich eine Mehrheit im Parlament auf sich vereinen, wenn das Wahlergebnis der Umfrage entsprechen sollte. Auch andere Meinungsforschungsinstitute haben in den vergangenen Wochen festgestellt, dass die CSU in der Wählergunst dramatisch abgestürzt ist.

Eine schwarz-grüne Koalition hält Grünen-Chef Robert Habeck grundsätzlich für denkbar - wenn die Bedingungen stimmen. „Natürlich ist es unser Anspruch, einen Neuanfang mitzugestalten“, sagte er der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). Und mit Blick auf den illiberalen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban: „Wenn die CSU an einer Orbán-lastigen, antieuropäischen Politik festhält, wenn sie weiter Grenzen hochziehen will, wären Gespräche über eine etwaige Koalition schnell erledigt.“

Trotz der absehbaren Turbulenzen wegen des erwarteten Einbruchs von CSU und SPD erwartet Habeck keine Folgen für den Fortbestand der großen Koalition in Berlin. „Ich befürchte aber eher, dass das Gewürge weitergeht“, sagte er weiter. (dpa, Reuters)

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