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Die führenden Köpfe am Boden. Eindrücke vom Geschehen am Rande einer Demonstration in München gegen den G-7-Gipfel.
© Christof Stache/AFP

Gipfel in Elmau: Um diese Themen ringen die G-7

Das Klima retten, dem Terror begegnen und Russland zügeln: Die G-7-Staaten haben sich für ihren Gipfel in Elmau viel vorgenommen.

Die Griechenland-Krise wird den G-7-Gipfel im bayerischen Schloss Elmau nach Einschätzung der Bundesregierung beschäftigen, aber nicht dominieren. Im Rahmen der traditionellen Beratung zur Lage der Weltwirtschaft wäre es „erstaunlich und unnatürlich“, wenn die Krise in der Euro-Zone nicht zur Sprache käme, hieß es am Donnerstag in Berliner Regierungskreisen. Die entscheidenden Gespräche in dieser Sache fänden aber nicht im Kreis der G7 statt. Die Bundesregierung stellt sich gleichwohl darauf ein, dass insbesondere US-Präsident Barack Obama und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe die vier Europäer drängen werden, ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euro zu verhindern.

Inhaltlich steht bei dem knapp zweitägigen Gipfel, der offiziell am Sonntagmittag beginnt, der drohende Klimawandel weit oben auf der Agenda. Präsident François Hollande ist im Sommer in Paris Gastgeber des nächsten Klimagipfels. Nach Angaben aus der deutschen Delegation wünscht sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Vorreiterrolle der Siebener-Gruppe. Allerdings hat sich Japan bisher nicht zu einem nationalen Klimaziel bekannt. Auch deshalb sei noch unklar, ob sich die Gruppe in der Abschlusserklärung am Montag beispielsweise zum Zwei-Grad-Ziel der maximal zulässigen Erderwärmung bekennt. „Man kann auch zu viel bei der G7 sagen und dadurch das Scheitern von Paris verursachen“, hieß es in der deutschen Delegation.

Weitere wichtige Themen des Treffens sind die Lage in Nahost, der Kampf gegen den islamistischen Terrorismus und die Ukraine-Krise. Der Japaner Abe und der kanadische Regierungschef Stephen Harper werden mit einem Besuch in Kiew ihre Solidarität mit der Ukraine deutlich machen. In der Abschlusserklärung dürfte zudem ein Appell an Russland enthalten sein, das die G-7-Staaten nach der Annexion der Krim aus ihrem Kreis ausgeschlossen hatten. Als „Spekulation“ wurde in Regierungskreisen der Verdacht eingestuft, dass der jüngste blutige Vorstoß russisch unterstützter Rebellen in der Ostukraine eine gezielte Provokation vor dem Treffen in Elmau sein könnte.

Behandeln wird der Gipfel auch eine Initiative für faire Bedingungen in den weltweiten Lieferketten. Ein „Vision Zero“- Fonds soll Maßnahmen finanzieren, damit Firmen weltweit die Umwelt- und Arbeitsstandards einhalten. Konkrete, wenn auch nicht immer mit Finanzzusagen verbundene Verpflichtungen will die Gruppe sich selbst bei Fragen wie dem Kampf gegen Tropenkrankheiten, der Armutsbekämpfung, der Förderung von Frauen in der Wirtschaft und dem Schutz der Meere vor Plastikmüll auferlegen.

Merkel trifft vor dem Gipfel am Sonntag mit US-Präsident Obama zusammen. Beide wollen in der Gemeinde Krün in der Nähe des Tagungshotels anschließend auch Bürger treffen.

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