Lufthansa: Ufo weitet Eurowings-Streik auf Germanwings aus
Nach einem gescheiterten Einigungsversuch legen die Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter Eurowings am Donnerstag die Arbeit nieder. Auch der Flughafen Tegel ist betroffen.
Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo weitet ihren für Donnerstag geplanten Streik bei der Lufthansa-Billiglinie Eurowings auf die größere Schwestergesellschaft Germanwings aus. Dort seien die Tarifverhandlungen für Teilzeitregelungen der Flugbegleiter gescheitert, teilte Ufo am Mittwoch zu einem entsprechenden Beschluss ihrer Tarifkommission mit. An den Standorten Düsseldorf, Köln, Dortmund, Hannover, Stuttgart, Berlin und Hamburg solle wie an den deutschen Eurowings-Standorten 24 Stunden lang die Arbeit niedergelegt werden. Auch das Kabinenpersonal wird streiken. Damit ist nahezu das gesamte Europa-Netz der Eurowings von Ausfällen und Verspätungen bedroht. Nach ersten Einschätzungen der Airline werden nahezu alle innerdeutschen Flüge ausfallen. Das Unternehmen hat seinen betroffenen Kunden kostenlose Umbuchungen und Stornierungen angeboten. Sicher nicht bestreikt werden die Langstreckenflüge der Marke. Zudem sollen einzelne Europa-Flüge trotz des Streiks stattfinden. Einen Sonderflugplan wollte Eurowings auf der eigenen Homepage veröffentlichen.
Zuvor hatte die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo bei der Lufthansa -Billigtochter Eurowings nach dem Scheitern der jüngsten Tarifverhandlungen für Donnerstag zum Arbeitskampf aufgerufen.
In der Nacht zum Mittwoch sei auch der letzte Einigungsversuch mit der Eurowings-Spitze fehlgeschlagen. Der Konflikt zwischen Ufo und Eurowings köchelt bereits seit drei Jahren. Im Kern geht es um die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Flugbegleiter. Die Airline steuert mit 23 Flugzeugen hauptsächlich von Düsseldorf und Hamburg Ziele in Europa an. Auch in Berlin ist der Flughafen Tegel betroffen.
Am Dienstag waren die Verhandlungen mit der Kabinengewerkschaft Ufo fortgesetzt worden. Noch in der vergangenen Woche hatte Ufo die Verhandlungen für gescheitert erklärt und mit Streiks ab Wochenbeginn gedroht. Am Montag waren dann doch die Gespräche am Ufo-Sitz in Mörfelden-Walldorf fortgesetzt worden, dieses Mal mit direkter Beteiligung der Eurowings-Geschäftsführung.
Es geht um die Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 400 Flugbegleiter der in Düsseldorf sitzenden deutschen Fluggesellschaft Eurowings GmbH, die 23 von bislang 90 Mittelstreckenjets der expandierenden Lufthansa-Billigplattform Eurowings betreibt. Es ist unklar, ob Ufo in der Belegschaft die Mehrheit vertritt, da auch die DGB-Gewerkschaft Verdi dort Mitglieder organisiert. (rtr, dpa)