US-Justiz ermittelt: Twitter-Mitarbeiter sollen für Saudi-Arabien spioniert haben
Saudi-Arabien hat nach Ansicht der US-JustizbehördenTwitter-Beschäftigte rekrutiert, um Regierungskritiker auszuspähen. Tausende Nutzer sollen betroffen sein.
Das US-Justizministerium wirft zwei früheren Twitter-Mitarbeitern vor, für Saudi-Arabien spioniert zu haben. Die Vorwürfe wurden am Mittwoch vor einem Bezirksgericht in San Francisco bekannt gemacht, wie die „New York Times“ und andere US-Medien berichteten. Demnach sollen die beiden Männer, ein US-Bürger und ein saudischer Bürger, ihre Stellung bei dem Internetkonzern dazu benutzt haben, private Kontoinformationen von Regierungskritikern zu beschaffen.
Spionagevorwürfe wurden auch gegen einen Dritten aus Saudi-Arabien erhoben, der als Mittelsmann aufgetreten sein soll. Dem Sender CNN zufolge wurde einer der Männer am Dienstag in Seattle (US-Bundesstaat Washington) festgenommen. Die beiden anderen würden sich vermutlich in Saudi-Arabien aufhalten, hieß es.
Das amerikanische Gesetz schütze US-Firmen vor derartiger „rechtswidriger Fremdeinmischung“, zitierte die „Washington Post“ aus einer Mitteilung von David Anderson, Ankläger des Justizministeriums. Tausende Twitter-Nutzer seien von den angeblichen Ausspähungen im Auftrag der saudi-arabischen Regierung betroffen. Laut der Beschwerdeschrift waren die Twitter-Mitarbeiter im Zeitraum von 2013 bis 2015 bei dem Kurznachrichtendienst tätig. (dpa)