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Der türkische Prediger Fethullah Gülen.
© Matt Smith/dpa

Anschlag auf russischen Botschafter: Türkei klagt Fethullah Gülen und 27 weitere wegen Mordes an

Vor zwei Jahren wurde der russische Botschafter in Ankara bei einem Anschlag getötet. Nun hat die Türkei Anklage 28 Menschen erhoben.

Knapp zwei Jahre nach dem tödlichen Anschlag auf den russischen Botschafter in Ankara hat die Türkei 28 Menschen angeklagt. Unter den Beschuldigten ist auch der islamische Prediger Fethullah Gülen, Erzfeind des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu veröffentlichte am Freitag die Anklageschrift.

Der russische Botschafter Andrej Karlow war am 19. Dezember 2016 von einem türkischen Polizisten während einer Ausstellungseröffnung in Ankara erschossen worden. Sicherheitskräfte töteten den 22-jährigen Angreifer, der sich zum Tatzeitpunkt nicht im Dienst befand.

In der Anklageschrift, die am Freitag bei Gericht eingereicht wurde, heißt es, die Tat sei ein Akt der Provokation gewesen, mit dem Ziel, die Beziehungen zwischen Ankara und Moskau zu belasten. Diese hatten sich gerade wieder entspannt, nachdem sie in eine schwere Krise geraten waren, als die Türkei im November 2015 einen russischen Kampfjet im syrisch-türkischen Grenzgebiet abgeschossen hatte.

Den 28 Angeklagten wird unter anderem Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und "Mord aus terroristischen Motiven" vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für alle Beschuldigten. Im April war im Zuge der Ermittlungen bereits ein Haftbefehl unter anderem gegen Gülen ausgestellt worden.

Kurz nach dem Anschlag hatte die Türkei die Gülen-Bewegung dafür verantwortlich gemacht. Ankara sieht den in den USA lebenden Gülen auch als Drahtzieher des Putschversuchs im Juli 2016 und stuft die Gülen-Bewegung als "Terrorgruppe" ein. (AFP)

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