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Teile des Raketenabwehrsystems S-400 aus Russland werden in der Türkei entladen.
© Turkish Defense Ministry/XinHua/dpa

Streit um russisches Waffensystem: Türkei droht im Fall von US-Sanktionen wegen S-400 mit Gegenmaßnahmen

Der Kauf eines russischen Raketenabwehrsystems durch die Türkei sorgt seit Monaten für Streit zwischen den Nato-Partnern. Die USA fürchten um sensible Daten.

Im Streit um den Kauf des russischen Waffensystems S-400 hat der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu die USA vor Sanktionen gewarnt. „Wenn Amerika uns gegenüber eine feindliche Haltung einnimmt, dann - das haben wir ihnen auch gesagt, das ist kein Geheimnis - setzen wir Gegenmaßnahmen“, sagte Cavusoglu am Montag dem Sender TGRT Haber.

Die Lieferung des Raketenabwehrsystems S-400 aus Russland an die Türkei hatte trotz des Protests der USA am 12. Juli begonnen. Der Kauf des Systems sorgt seit Monaten für Streit zwischen der Türkei und den USA. Washington befürchtet nach eigenen Angaben, dass Russland über das empfindliche Radar des Waffensystems an Daten über die Fähigkeiten der neuen US-Tarnkappenflugzeuge F-35 gelangt.

Die Türkei ist Partner beim Bau der F-35 und soll eigentlich etwa 100 Jets bekommen. Allerdings hatte das Weiße Haus den Deal vergangene Woche platzen lassen und den Ausschluss der Türkei aus dem Kampfjet-Programm verkündet. Dieser Prozess soll schrittweise erfolgen und im März 2020 abgeschlossen sein. Die USA prüfen zudem, ob sie Sanktionen gegen die Türkei verhängen.

Cavusoglu sagte weiter, er denke, dass US-Präsident Donald Trump keine Strafmaßnahmen wolle. „Das erwarten wir von Trump.“ Der US-Präsident hatte am Donnerstag zum Thema Sanktionen gesagt: „Wir schauen uns das an.“ Man werde sehen, was passieren werde. (dpa)

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