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Luftangriff auf das syrische Dorf al-Sahharah (Symbolbild).
© Aaref WATAD / AFP
Update

Luftangriffe in umkämpftem Gebiet: Türkei bombardiert erneut Nordsyrien

Aktivisten melden neue Angriffe auf die umkämpften Gebiete im Norden Syriens. Die im Oktober vereinbarte Waffenruhe wollen Putin und Erdogan aber einhalten.

Einen Monat nach dem türkischen Einmarsch in Nordsyrien ist es dort Aktivisten zufolge erneut zu schweren Kämpfen zwischen mit der Türkei verbündeten Rebellen und kurdischen Milizen gekommen. Zudem bombardiere die türkische Luftwaffe die Gegend, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag mit. Dabei seien kurdische Kämpfer und Soldaten der syrischen Regierung verletzt worden. Die Gefechte würden in der Gegend um Tall Tamar stattfinden, das etwa 40 Kilometer von der syrisch-türkischen Grenze entfernt liegt.

Erdogan und Putin wollen sich an Waffenruhe halten

Ungeachtet der heftigen Gefechte bekräftigten die Präsidenten der Türkei und Russlands, Recep Tayyip Erdogan und Wladimir Putin, dass sie sich weiter an eine im Oktober vereinbarte Waffenruhe halten wollten. Das meldete die amtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu nach einem Telefonat der beiden Politiker.

Die Türkei hatte am 9. Oktober in Syrien einen Einsatz gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet. Eine mit den USA vereinbarte Waffenruhe hatte im Oktober zu einer Unterbrechung der Kämpfe geführt. Die Türkei und Russland als Schutzmacht Syriens verständigten sich dann darauf, das Grenzgebiet nach einem Abzug der Kurden gemeinsam zu kontrollieren. Erdogan will dort ein bis zwei Millionen Flüchtlinge aus der Türkei ansiedeln.

Kurdenmilizen nur teilweise aus Gebiet abgezogen

Die Kurdenmilizen selbst hatten nur den Abzug aus der umkämpften Grenzstadt Ras al-Ain bestätigt. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge waren YPG-Einheiten in den umkämpften Gebieten zuletzt aber teilweise noch präsent. Die pro-türkischen Rebellen der sogenannten Syrischen Nationalarmee teilten mit, die vereinbarten Waffenruhen hätten ein Ende des Militäreinsatzes verzögert. Die Einsätze hätten schneller beendet werden sollen.

Seit Beginn der Offensive haben türkische Truppen und die mit ihnen verbündeten Rebellen nach Angaben der Menschenrechtsaktivisten bereits Gebiete mit einer Fläche von etwa 4800 Quadratkilometern eingenommen. Das entspricht ungefähr der doppelten Größe des Saarlandes. (dpa)

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