Sanders verlässt das Weiße Haus: Trumps Sprecherin scheidet aus dem Amt
Im Weißen Haus von Donald Trump kommt es erneut zu einem spektakulären Personalwechsel: Sarah Sanders, Trumps Sprecherin, geht. Sie gilt als umstritten.
Donald Trumps Sprecherin Sarah Sanders verlässt zum Monatsende das Weiße Haus. Das teilte der US-Präsident am Donnerstag auf Twitter mit. „Nach dreieinhalb Jahren wird unsere wunderbare Sarah Huckabee Sanders Ende des Monats das Weiße Haus verlassen und in den großartigen Staat Arkansas heimkehren“, schrieb Trump.
Sanders, die Tochter des republikanischen Politikers und Präsidentschaftsbewerbers Mike Huckabee, war nach turbulenten Monaten auf Sean Spicer als Sprecherin des Weißen Hauses gefolgt. Sie gilt als umstritten. Die früher üblichen täglichen Briefings von Journalisten in der US-Hauptstadt fanden zuletzt kaum noch statt. Sanders fiel durch ihre nach außen fast bedingslose Loyalität zu Trump auf.
Der 36-Jährigen wird vorgeworfen, laut den Untersuchungen des Sonderermittlers in der Russland-Affäre, Robert Mueller, mehrfach vor Journalisten die Unwahrheit gesagt zu haben. Dabei ging es unter anderem um die Entlassung des früheren FBI-Chefs James Comey. Angesichts dessen waren einzelne Rücktrittsforderungen gegen sie laut geworden.
Sanders war schon im Wahlkampf für Trump unterwegs. Im Weißen Haus begann sie nicht vor dreieinhalb Jahren, wie Trump schreibt, sondern mit Beginn von Trumps Amtszeit im Januar 2017.
Im Juli 2017 war sie dann als Sprecherin des Weißen Hauses auf Spicer gefolgt, der das Handtuch geworfen hatte. Sanders war davor Spicers Vertreterin.
„Ich bin Mutter, ich habe drei tolle Kinder“, sagte Sanders am Donnerstag. „Ich werde jetzt ein bisschen mehr Zeit mit ihnen verbringen.“ Die Zeit im Weißen Haus lobte sie in höchsten Tönen. „Es war die Ehre meines Lebens.“ Trump habe in den vergangenen zweieinhalb Jahren enorm viel erreicht.
Trump lobte seine scheidende Mitarbeiterin ebenfalls: „Sie ist eine besondere Person mit außergewöhnlichen Talenten, die unglaubliche Arbeit geleistet hat.“ Er hoffe, sie werde einmal als Gouverneurin ihres Heimatstaates Arkansas kandidieren. „Sarah, danke für einen gut gemachten Job“, schrieb er auf Twitter. In Arkansas war früher einmal Bill Clinton Gouverneur, dessen Familie Trump zu seinen Lieblingsfeinden erklärt ha.t
Seit dem Amtsantritt Trumps hat es im Apparat der US-Regierung viele Rauswürfe, Personalwechsel und Rücktritte gegeben. So hatte etwa im April Heimatschutzministerin Kirstjen Nielsen ihren Posten verlassen. Zum Jahresende waren außerdem Verteidigungsminister James Mattis und Trumps Stabschef John Kelly ausgeschieden. Im Bereich Kommunikation hatten auch unter anderem die Kommunikationschefs Hope Hicks und Anthony Scaramucci aufgegeben. (dpa)