Bericht der „Washington Post“: Trump will Regenwald in Alaska zur Abholzung freigeben
In Alaska liegt der größte gemäßigte Regenwald der Erde. Dessen Schutz will US-Präsident Trump jetzt lockern. Bedroht ist der Tongass National Forest.
US-Präsident Donald Trump soll seinen Landwirtschaftsminister Sonny Perdue damit beauftragt haben, Teile des Regenwaldes in Alaska vom Abholzungsverbot auszunehmen.
Dabei soll es sich um rund 3,8 Millionen Hektar im Tongass National Forest handeln, wie die „Washington Post“ berichtet. Die Zeitung beruft sich auf ein Gespräch zwischen Trump und dem Gouverneur von Alaska, Mike Dunleavy, an Bord der Air Force One.
Demnach würde die Abholzung mehr als die Hälfte des größten intakten gemäßigten Regenwaldes der Welt betreffen. Zudem solle der Wald auch für Energie- und Bauprojekte freigegeben werden. Der Tongass National Forest ist mit 16,7 Millionen Hektar der größte Wald in den Vereinigten Staaten.
Der ehemalige Präsident Bill Clinton hatte zu seiner Amtszeit die Hälfte des Tongass National Forest unter Schutz gestellt. Nachfolger George W. Bush versuchte das Abholzungsverbot wieder aufzuheben, scheiterte aber an einer Gerichtsentscheidung.
Derzeit stehen überall auf der Welt riesige Waldflächen in Flammen. In der Amazonasregion in Brasilien wüten die heftigsten Brände seit Jahren. Die Zahl der Feuer stieg nach Angaben der brasilianischen Weltraumagentur INPE seit Anfang des Jahres um 78 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf mehr als 80.000 Brände.
Auch Indonesien ist von Waldbränden betroffen. Nach Angaben der nationalen Katastrophenschutzbehörde sind aktuell mehr als 8000 Helfer im Einsatz, um die Feuer unter Kontrolle zu bringen. Die Behörde sprach von mehr als 350 verschiedenen Brandherden auf den Inseln Borneo und Sumatra.
In Sibirien im Osten Russlands brennen seit Wochen Millionen Hektar Wald. Betroffen ist auch die für das Weltklima wichtige Taiga, ein riesiger Nadelwald. Dort gibt es in den Sommermonaten immer wieder Feuer, sie sind diesmal aber heftiger ausgefallen als in den Vorjahren. Die russischen Umweltschützer von Greenpeace errechneten auf Grundlage von staatlichen Satellitendaten, dass bereits mehr als 14 Millionen Hektar Wald vom Feuer vernichtet wurden. (Tsp/dpa)