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Mutmaßlich die Tat eines Drogenkartells: Tatort des Mordes an einer Mormonenfamilie in Mexiko
© AFP/Stringer

Plan der US-Regierung: Trump will Mexikos Drogenkartelle als Terrorgruppen einstufen

Der US-Präsident möchte mexikanische Drogenkartelle gleichsetzen mit Al Kaida oder dem IS, um mehr Handhabe gegen sie zu haben. Aus Mexiko kommt Widerstand.

US-Präsident Donald Trump will mexikanische Drogenkartelle einem Medienbericht zufolge als ausländische Terrororganisationen einstufen lassen. Die offizielle Einstufung durch die US-Regierung sei ein komplizierter Prozess, es gebe dabei aber gute Fortschritte, wurde Trump vom konservativen Radiomoderator Bill O'Reilly zitiert. Der Präsident sagte demnach in einem Interview mit Blick auf die Zahl der Drogentoten in den USA: „Wir verlieren jedes Jahr 100.000 Menschen wegen dem, was in Mexiko passiert, und dem, was durch Mexiko kommt.“

Die Einstufung als global agierende Terrororganisation, die bislang beispielsweise dschihadistische Gruppen wie Al-Kaida oder den Islamischen Staat (IS) betrifft, könnte der US-Regierung zusätzliche Möglichkeiten bei der Bekämpfung der Gruppen eröffnen.

Mexikos Außenministerium erklärte in einer Stellungnahme, man strebe sobald wie möglich ein hochrangiges Treffen mit den USA an. Außenminister Marcelo Ebrard hatte die Einstufung der Kartelle als Terrorgruppen am Montag abgelehnt, weil es nach US-Recht dann möglich wäre, direkte Maßnahmen in Mexiko zu ergreifen. „Das kann Mexiko natürlich niemals akzeptieren“, sagte er.

Mord an mormonischer Großfamilie als Anlass

Mutmaßliche Angehörige eines Drogenkartells hatten am 4. November auf einer Landstraße im Norden Mexikos eine mormonische Großfamilie US-amerikanischer Herkunft angegriffen. Sie erschossen sechs Kinder im Alter zwischen acht Monaten und elf Jahren sowie drei Frauen. Weitere Kinder wurden verletzt. Außenminister Ebrard sagte, es habe bei der Aufklärung der Tat bedeutende Fortschritte gegeben, die jedoch in Absprache mit den USA nicht preisgegeben würden, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Diese seien ein gutes Beispiel der Kooperation zwischen den beiden Ländern.

Mexiko hat seit Jahren ein massives Problem mit Gewaltkriminalität. Im vergangenen Jahr wurden in dem 130-Millionen-Einwohner-Land mehr als 36.000 Morde registriert - also fast 100 pro Tag. Die Gewalt geht zu einem großen Teil auf das Konto von Banden, die in Drogenhandel, Entführungen und Erpressungen verwickelt sind. (dpa)

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