Spott für US-Präsidenten: Trump will Grenzmauer bauen – mitten in den USA
Colorado liegt nicht an der Grenze zu Mexiko – ein Fakt, der wohl dem US-Präsidenten nicht bewusst ist. Trumps Fehler sorgt in den USA für Kalauer.
US-Präsident Donald Trump hat erneut mit einem geografischen Fehler für Irritation und Spott gesorgt. Er kündigte an, dass die Mauer an der US-mexikanischen Grenze auch im US-Bundesstaat Colorado errichtet werde. Allerdings: Colorado liegt fernab der Grenze zu Mexiko.
Bei einer Rede in Pittsburgh sprach Trump am Mittwoch zunächst über den Bundesstaat New Mexico, der tatsächlich an der Grenze zu Mexiko liegt und an den Colorado nördlich angrenzt. "Wissen Sie, warum wir New Mexico gewinnen werden? Weil sie Sicherheit an ihrer Grenze wollen", sagte der Präsident.
Trump ergänzte: "Und wir bauen eine Mauer an der Grenze von New Mexico, und wir bauen eine Mauer in Colorado." Die Mauer werde "schön" und "groß" und "wirklich funktionieren".
In den sozialen Netzwerken sorgten der offensichtliche Fehler des Präsidenten für viele spöttische Posts. Der demokratische Senator Patrick Leahy twitterte ein Bild einer US-Karte mit einer mit Filzstift eingezeichneten Grenze zu Mexiko, die auch um New Mexico und damit an Colorado entlang führt. Das "New" in New Mexico ist durchgestrichen.
Auch Jared Polis, demokratischer Gouverneur von Colorado, wies auf Facebook auf den Fehler Trumps hin. „Zum Glück bietet Colorado jetzt kostenlose Kindergarten-Betreuung, damit unsere Kinder Basiskenntnisse in Geografie lernen können“, ergänzte er.
John Hickenlooper, ein Vorgänger als Gouverneur von Colorado und aktueller Bewerber als US-Senator, war einer der ersten, die auf den Fehler Trumps reagierten. Er fragte auf Twitter in die Runde, wer Trump verrät, dass Colorado an New Mexico grenzt und nicht an Mexiko. „Oder soll ich?“
Der Bau einer Grenzmauer zu Mexiko ist eines der zentralen Wahlversprechen von Trump. Der Präsident will damit illegale Einwanderung stoppen. Über die Finanzierung des höchst umstrittenen Projekts gab es heftige Auseinandersetzungen mit dem US-Kongress, der die Mittel nicht bewilligen wollte. Schließlich besorgte Trump sich die Milliarden für den Mauerbau aus dem Etat des Verteidigungsministeriums – dafür brauchte er keine Zustimmung des Parlaments.
Trump hatte zuletzt mit einer anderen Verwechslung von US-Bundesstaaten für Schlagzeilen gesorgt. Bei der Aufzählung, welche Staaten durch den Hurrikan „Dorian“ bedroht sind, nannte er auch Alabama. Das widersprach allen Vorhersagen von offiziellen Wetterdiensten. Trump zeigte sich allerdings unbeirrt: Er beharrte darauf, dass auch Alabama betroffen sein könnte – um das zu belegen, präsentierte er sogar eine mit Filzstift korrigierte Wetterkarte.