Neuer US-Botschafter in Berlin: Trump will Ex-General Macgregor nach Deutschland entsenden
Der ehemalige Offizier und Fox-News-Kommentator DouglasMacgregor soll der neue Botschafter in Deutschland werden. Das verkündete das Weiße Haus am Montag.
Der frühere US-Armeeoffizier Douglas Macgregor soll neuer Botschafter seines Landes in Deutschland werden. Präsident Donald Trump will den pensionierten Oberst als Nachfolger für Richard Grenell nominieren, wie das Weiße Haus am Montag mitteilte.
Grenell, ein Vertrauter des Präsidenten, war Anfang Juni von dem Posten in Berlin zurückgetreten.
Der Vorschlag für den Botschafterposten muss vom US-Senat bestätigt werden. Zwar haben Trumps Republikaner in der Kongresskammer eine Mehrheit. Unklar war zunächst aber, ob das Bestätigungsverfahren vor der US-Präsidentschaftswahl in knapp hundert Tagen über die Bühne gehen kann.
"Oberst Douglas Macgregor ist ein dekorierter Kriegsveteran, Autor und Berater", erklärte das Weiße Haus am Montag. Mit seinen Schriften zu militärischen Fragen habe er zur Umwandlung der US-Streitkräfte, der Nato und der israelischen Streitkräfte beigetragen.
Der Ex-Offizier beschäftigte sich in der Vergangenheit auch mit der deutschen Militär- und Politikgeschichte. Er schrieb unter anderem über die Kämpfe zwischen der Sowjetunion und Deutschland im Zweiten Weltkrieg.
Macgregor war in seiner militärischen Laufbahn unter anderem am Nato-Lufteinsatz im Kosovo 1999 beteiligt. Der ehemalige Offizier gilt als Experte in Fragen zu Großstrategien und zur nationalen Sicherheit.
Medien
Der neue Botschafter Mcgregor – ein verbitterter Opportunist?
Macgregor tritt unter anderem als Kommentator für den konservativen Nachrichtensender Fox News auf, der Trump politisch nahesteht. Während seines Militärdienstes wurde er zahlreich ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bronzestern mit dem "V"-Zeichen für Tapferkeit.
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Die US-Zeitung "Politico" bezeichnet Macgregor als "spalterische Figur". Dem renommierten Onlineportal zufolge schätzen ihn ehemalige Offiziere dafür, dass er die Orthodoxie der Armee in Frage gestellt habe. Macgregor hatte behauptet, dass die Militärführung nie für das Versagen im Irak- und Afghanistan-Krieg zur Rechenschaft gezogen worden sei. Kritiker würden ihn als Opportunisten betrachten, der verbittert darüber sei, dass er nicht zum General befördert wurde.
US-Verteidigungsminister Mark Esper äußerte nach Angaben eines Verwaltungsbeamten im April Vorbehalte gegen die Personalie von Macgregor.
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Grenell, ein Vertrauter des Präsidenten, war Anfang Juni von dem Posten in Berlin zurückgetreten. Mit seinen häufig forschen Aussagen war er in Deutschland immer wieder angeeckt. Grenell war zwischenzeitlich auch geschäftsführender US-Geheimdienstkoordinator und ist nach wie vor Sonderbeauftragter seines Landes für Serbien und das Kosovo. Die Botschaft wird derzeit übergangsweise von Grenells Stellvertreterin Robin Quinville geleitet.
Die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA sind unter Trump so angespannt wie seit Langem nicht mehr. Der US-Präsident wirft der Bundesregierung regelmäßig zu niedrige Verteidigungsausgaben und unfaire Handelspraktiken vor. Unter anderem deswegen will Trump rund 9500 der 34.500 derzeit in Deutschland stationierten US-Soldaten abziehen. Details zu den Plänen und zur künftigen Stationierung der Truppen werden im Laufe der Woche erwartet. (AFP, dpa, Tsp)
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