Nach Telefonat mit Taiwans Staatschefin: Trump übt scharfe Kritik an China
Donald Trump rügt Pekings Währungs- und Militärpolitik - auf Twitter. Zuvor war er von der Regierung Chinas scharf kritisiert worden. Alles begann mit einem Telefonat mit Taiwan.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat scharfe Kritik an der Politik der chinesischen Regierung geäußert. "Haben die Chinesen uns gefragt, ob es okay ist, ihre Währung abzuwerten (...), hohe Steuern auf unsere Produkte in ihrem Land zu erheben (...) oder einen gewaltigen Militärkomplex im Südchinesischen Meer zu bauen? Ich denke nicht!", schrieb Trump am Sonntagabend im Online-Dienst Twitter.
Der Immobilienmilliardär reagierte damit offenbar auf die scharfe Kritik Pekings an seinem Telefonat am Freitag mit Taiwans Staatschefin Tsai Ing-wen. Die Volksrepublik hatte wegen des Gesprächs in Washington Protest eingelegt und erklärt, es gebe "in der Welt nur ein China". Taiwan sei ein "unveräußerlicher Bestandteil von Chinas Staatsgebiet".
Die USA hatten im Zuge ihrer Annäherung an die Volksrepublik 1979 ihre diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und die Führung in Peking als alleinige Regierung Chinas anerkannt. Zugleich unterhielt die US-Regierung inoffiziell aber stets weiter freundschaftliche Kontakte zu Taipeh. Während des Wahlkampfs hatte Trump China wiederholt beschuldigt, seine Währung zu manipulieren, um der verarbeitenden Industrie in den USA zu schaden. Zugleich drohte er damit, chinesische Exportgüter mit Zöllen zu belegen. (AFP)