US-Präsident ist offiziell Kandidat der Republikaner: Trump attackiert Biden - „Vernichter von Amerikas Jobs“
Donald Trump hat die Nominierung der Republikaner zum Präsidentschaftskandidaten angenommen. Konkurrent Biden griff er scharf an.
US-Präsident Donald Trump ist offiziell der Kandidat der Republikaner bei der Präsidentschaftswahl am 3. November. „Mit einem Herzen voller Dankbarkeit nehme ich heute Abend diese Nominierung für das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten an“, sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) zum Abschluss des Parteitags seiner Partei. Die rund 1500 Gäste bei der Ansprache im Garten des Weißen Hauses applaudierten danach.
Die Delegierten hatten Trump zum Auftakt des weitgehend virtuellen Parteitags am Montag einstimmig aufgestellt. Trump (74) zieht gegen Ex-Vizepräsident Joe Biden (77) in die Wahl, den die Demokraten in der vergangene Woche zu ihrem Kandidaten gekürt hatten.
In seiner Nominierungsrede warnte Trump vor einer Zerstörung des Landes durch eine "sozialistische Agenda" attckierte seinen Herausforderer Joe Biden scharf. Die Präsidentschaftswahl im November werde darüber entscheiden, "ob wir den amerikanischen Traum retten oder ob wir zulassen, dass eine sozialistische Agenda unsere hochgeschätzte Bestimmung zerstört."
"Joe Biden ist nicht der Retter von Amerikas Seele - er ist der Vernichter von Amerikas Jobs", sagte der Republikaner. "Und wenn er die Chance bekommt, wird er der Zerstörer der amerikanischen Großartigkeit sein."
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Bei der Wahl im November gehe es darum, ob "Millionen hochbezahlte Jobs" geschaffen würden, oder ob die US-Industrie "zermahlen" und Millionen Jobs ins Ausland geschickt würden, sagte Trump. Die Wähler würden darüber entscheiden, ob "gesetzestreue Amerikaner geschützt" würden, oder ob "gewalttätige Anarchisten, Agitatoren und Kriminelle, die unsere Bürger bedrohen", freie Hand bekämen.
Trump behauptete erneut, dass er außergewöhnlich viel für das schwarze Amerika geleistet habe. „Ich sage mit großer Bescheidenheit, dass ich mehr für die afroamerikanische Community getan habe als jeder Präsident seit Abraham Lincoln."
Unter dem Republikaner Lincoln als Präsidenten wurde vom Kongress der 13. Zusatz zur US-Verfassung angenommen, mit dem die Sklaverei in den USA abgeschafft wurde. Nach früheren ähnlichen Äußerungen Trumps verwiesen Experten bereits unter anderem auf das in der Amtszeit von Lyndon B. Johnson 1965 nach Protesten angenommene Wahlrechtsgesetz. Das erlaubte allen US-Bürgern unabhängig von ihrer Hautfarbe und ihrer Herkunft, sich an Wahlen zu beteiligen und sich in ein öffentliches Amt wählen zu lassen.
Trump: „Wir werden das Virus besiegen.“
Trump versprach in seiner Rede einen Sieg über das Coronavirus. „In den vergangenen Monaten wurden unsere Nation und unser gesamter Planet von einem neuen und mächtigen neuen Feind heimgesucht“, sagte Trump. „Wir werden das Virus besiegen, die Pandemie beenden und stärker als je zuvor aus der Krise hervorgehen.“
Trump stellte erneut einen baldigen Impfstoff gegen das Coronavirus in Aussicht. „Wir werden vor dem Ende des Jahres oder vielleicht sogar schon früher einen Impfstoff herstellen.“
In den USA sind nach Statistiken der Universität Johns Hopkins mehr als 180 000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Alleine in den ersten drei Tagen des viertägigen Parteitags kostete die Pandemie demnach rund 3000 Menschen das Leben. Die Demokraten um Präsidentschaftskandidat Joe Biden werfen Trump vor, beim Schutz der Amerikaner vor der Pandemie versagt zu haben. (dpa/AFP)