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Ägyptens Ex-Präsident Mohammed Mursi auf einem Foto vom Februar hinter Gittern im Gerichtssaal in Kairo.
© dpa/EPA

Gericht in Ägypten: Todesurteil gegen Ex-Präsident Mohammed Mursi bestätigt

Schon Mitte Mai war Ägyptens Ex-Präsident Mohammed Mursi zum Tode verurteilt worden - nach einer Stellungnahme des Muftis bestätigte ein Gericht nun das Urteil.

Ein Gericht in Kairo hat das Todesurteil gegen den früheren ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi bestätigt. Dies wurde am Dienstag verkündet. Mursi war Mitte Mai in einem Prozess um Gefängnisausbrüche und Gewalt gegen Polizisten zum Tod verurteilt worden, zu dem Urteil gab anschließend Ägyptens Mufti eine beratende Stellungnahme ab.

Gegen das Urteil wird jetzt automatisch eine Berufungsverhandlung eingeleitet.

Der heute 63 Jahre alte Mursi war der erste freigewählte Präsident des Landes. Mursi hatte 2012 als Kandidat der islamistischen Muslimbruderschaft die Wahl gewonnen. Im Juli 2013 wurde er nach Massenprotesten vom Militär gestürzt.

Ursprünglich wollte das Gericht sein Urteil einen Tag vor dem Berlin-Besuch des heutigen Präsidenten Abdel Fattah al Sisi Anfang Juni verkünden.

Vor der Bestätigung des Todesurteils hatte das Gericht den 63-Jährigen wegen des Vorwurfs der Spionage zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Gericht befand ihn für schuldig, für die islamistische Palästinenserorganisation Hamas, die libanesische Hisbollah-Miliz und den Iran spioniert zu haben. In dem Prozess waren bereits 16 Mitangeklagte zum Tode verurteilt worden, weil sie zwischen 2005 und 2013 Geheimdokumente ins Ausland geliefert haben sollen. Auch diese Urteile wurden nun bestätigt.

Der ehemalige Präsident lehnt die Anerkennung des Gerichts ab und sieht sich einem politischen Prozess ausgesetzt. (dpa/AFP)

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