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Linda Teuteberg (FDP) spricht im Bundestag.
© imago/photothek/Florian Gaertner

Künftige Generalsekretärin der FDP: Teuteberg muss halten, was sich Lindner von ihr verspricht

Nur gut jedes fünfte Mitglied der FDP ist eine Frau. Die Wahl von Linda Teuteberg ist nicht nur deshalb ein klares Zeichen der Partei. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff

Nur gut jedes fünfte Mitglied der FDP ist eine Frau. Das ist für eine Partei, die die Bundesrepublik regieren will, natürlich eklatant zu wenig. So ist die Gesellschaft bei Weitem nicht repräsentiert. Das muss sich ändern – und der muss sich ändern, der einen Führungsanspruch erhebt wie FDP–Chef Christian Lindner.

Darum war zu erwarten, dass er in der notorisch Männer–dominierten Partei eine Frau als Nachfolgerin für die ins EU–Parlament wechselnde bisherige Generalsekretärin Nicola Beer benennen würde: Linda Teuteberg. Was Lindner damit alles bedenkt: Teuteberg zählt zu den Jüngeren, wird demnächst 38, ist Innenpolitikerin mit Schwerpunkt Migration, bei aller Freundlichkeit im Umgang unerschrocken. Parteiobere sind für sie nicht deswegen Respektspersonen, weil die oben sind.

Einem wie Wolfgang Kubicki gefällt das. Außerdem kommt Teuteberg aus Brandenburg, ein Signal für die nächsten Landtagswahlen. Jetzt allerdings kommt für sie wie für Lindner die Bewährungsprobe. Teuteberg muss halten, was sich Lindner von ihr verspricht – und sich dafür auch von dem Parteichef, dessen Wahl sie ist, emanzipieren. Lindner muss bereit sein, auch andere als seine Schwerpunkte zuzulassen. Bleibt das aus, wird es nur schon mit mehr Frauen in der FDP nichts.

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