Flüchtlinge: Tausende Schiffbrüchige auf dem Mittelmeer gerettet
Unter Beteiligung der deutschen Marine sind auf dem Mittelmeer am Samstag und Sonntag fast 4000 Flüchtlinge in Sicherheit gebracht worden. Die Zahl der in diesem Jahr in Italien ankommenden Flüchtlinge könnte damit schon in Kürze die Marke von 50.000 überschreiten
Bei mehr als einem Dutzend Rettungsaktionen sind am Samstag im Mittelmeer Tausende Flüchtlinge in Sicherheit gebracht worden. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am späten Samstagabend berichtete, seien insgesamt 3480 Menschen gerettet worden. 15 Flüchtlingsboote - darunter sechs Schlauchboote - seien vor der libyschen Küste unterwegs gewesen. Auch die deutschen Schiffe „Berlin“ und „Hessen“ sowie Schiffe aus Irland und Italien waren beteiligt.
Wie die Bundeswehr mitteilte, nahmen die Fregatte „Hessen“ und der Einsatzgruppenversorger „Berlin“ zwischen 10 und 18 Uhr insgesamt 1411 Migranten aus vier Booten auf - davon 939 Männer, 327 Frauen und 145 Kinder. Die verlassenen Boote wurden als Schifffahrtshindernis eingestuft und zerstört. Mit dieser letzten Fahrt der beiden Schiffe seien seit Beginn ihres Einsatzes im Mittelmeer von der deutschen Marine insgesamt 3419 Menschen aus Seenot gerettet worden.
Am Sonntag griff die britische Marine nach eigenen Angaben in den Gewässern zwischen Libyen und Italien weitere 500 Flüchtlinge in Seenot auf. Hinweise auf Todesopfer hatten die Behörden nicht. Die italienische Marine fand auf einem Boot aber sieben Schwangere, die in Krankenhäuser gebracht werden sollten. Mit den geretteten Flüchtlingen vom Wochenende könnte die Zahl derer, die seit Jahresbeginn nach der Fahrt über das Mittelmeer Italien erreichten, schon am Montag auf mehr als 50.000 steigen
(dpa)