14 Tote bei Gewalt in Afghanistan: Taliban bekennen sich zu Anschlag auf Hotel in Kabul
Während eines Konzerts in der afghanischen Hauptstadt Kabul stürmten drei Attentäter die Unterkunft Park Palace. Unter den Opfern sollen vier Inder, ein US-Bürger und ein Italiener sein.
Bei dem Angriff der radikalislamischen Taliban auf ein Gästehaus in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach jüngsten Angaben der Vereinten Nationen 14 Zivilisten getötet worden. Mehrere weitere Geiseln wurden bei der siebenstündigen Belagerung der Unterkunft verletzt, wie die UN-Mission für Afghanistan (Unama) am Donnerstag mitteilte. Ein ranghoher Vertreter der afghanischen Polizei bestätigte die Angaben. Unter den Opfern waren nach vorläufigen Erkenntnissen der Behörden vier Inder, ein US-Bürger und ein Italiener.
In der bei Mitarbeitern von internationalen Organisationen und Hilfseinrichtungen beliebten Unterkunft Park Palace sollte am Mittwochabend nach Angaben eines Angestellten ein Konzert des bekannten afghanischen Sängers Altaf Hussain stattfinden. Die Attentäter stürmten vor Beginn der Veranstaltung das Gelände und verschanzten sich mit den Gästen, unter ihnen zahlreiche Ausländer. Während des siebenstündigen Angriffs waren Explosionen und gelegentliche Schüsse zu hören. Kabuls Vize-Polizeichef Sajed Gul Agha Rohani sprach von drei Angreifern. Sie seien getötet und damit daran gehindert worden, ihre Sprengstoffwesten zu zünden. Rahimi sagte später jedoch, bislang sei ein Angreifer identifiziert worden, nach möglichen weiteren werde gesucht.
Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag. Diese habe der Feier in dem Gästehaus gegolten, "die von wichtigen Personen und Amerikaner besucht wurde", teilten die Extremisten mit. Die Taliban hatten im April ihre jährliche Frühjahrsoffensive in Afghanistan begonnen. Die radikalislamischen Aufständischen hatten bereits wiederholt Angriffe auf Hotels und Restaurants in Kabul verübt, die von Ausländern genutzt werden. Die afghanischen Sicherheitskräfte haben seit dem Ende des Nato-geführten Kampfeinsatzes zum Jahreswechsel die alleinige Sicherheitsverantwortung im Land. AFP