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Ein syrischer Flüchtling zeigt seinen neuen Reisepass.
© Reuters

Flüchtlinge: Syrien stellt täglich 3000 neue Pässe aus

Im Bürgerkriegsland Syrien stellen die Behörden pro Tag 3000 neue Reisepässe aus. Auch die Nachfrage nach gefälschten Pässen ist stark gestiegen.

Vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Syrien werden bei den Behörden des Landes in stark zunehmendem Maße Reisepässe beantragt. Die Zahl der Anträge sei von durchschnittlich tausend pro Tag 2014 auf 5000 pro Tag in diesem Jahr gestiegen, berichtete die regierungsnahe Tageszeitung "al-Watan" am Montag unter Berufung auf das Ministerium für Auswanderung in Damaskus. In diesem Jahr seien bislang 829.000 Pässe ausgestellt worden, rund 3000 pro Tag.

Die syrische Regierung nutzt die Ausstellung der Pässe als wichtige Einnahmequelle. Laut "al-Watan" wurden damit seit Anfang des Jahres bereits umgerechnet rund 470 Millionen Euro erlöst. Während die Ausstellung im Inland mit 15 Euro zu Buche schlägt, kostet sie im Ausland umgerechnet 363 Euro.

Wie "al-Watan" unter Berufung auf einen Vertreter des Ministeriums für Auswanderung weiter berichtete, verstärkte sich zudem die Nachfrage nach gefälschten syrischen Pässen, weil sie in Europa die Wahrscheinlichkeit einer Gewährung von politischem Asyl erhöhen. "Ein gefälschter syrischer Pass kostet heute zwischen 5000 und 6000 Dollar (4500 bis 5400 Euro)", sagte der Ministeriumsvertreter demnach. Länder wie Schweden, Dänemark und Norwegen entsandten dem Zeitungsbericht zufolge Delegationen nach Syrien, um sich über Methoden im Kampf gegen gefälschte Pässe zu informieren. (AFP)

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