Historisches Urteil in den USA: Supreme Court legalisiert Homoehe in allen Bundesstaaten
Der Oberste Gerichtshof hat das Verbot von gleichgeschlechtlichen Eheschließungen für verfassungswidrig erklärt. Damit wird die Homoehe in allen Bundesstaaten der USA legalisiert.
Das höchste US-Gericht hat die Homo-Ehe in allen 50 Bundesstaaten für zulässig erklärt. Die amerikanische Verfassung garantiere landesweit ein Recht auf gleichgeschlechtliche Eheschließungen, urteilten die Richter laut der am Freitag veröffentlichten Entscheidung. Die bislang bestehenden Verbote in 14 Bundesstaaten müssen damit aufgehoben werden. Derzeit erlauben 36 Staaten sowie der Bundesdistrikt Washington D.C. die Homo-Ehe. Präsident Barack Obama bezeichnete das Urteil als großen Schritt auf dem Weg zur Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben. Die mit fünf zu vier Richterstimmen knapp ausgefallene Entscheidung des Supreme Court ist der bislang größte rechtliche Erfolg für Befürworter der Homo-Ehe in den USA. Fünf der neun Richter gelten als eher konservativ, vier als eher fortschrittlich orientiert. Vor dem Gerichtsgebäude in Washington versammelten sich Medienberichten zufolge Tausende Befürworter der Homo- Ehe. Kurz nach der Entscheidung fielen sie sich jubelnd in die Arme und feierten die bahnbrechende Entscheidung.
Auf Bundesebene hatte der Oberste Gerichtshof im Juni 2013 eine Regelung gekippt, welche die Ehe als Zusammenschluss zwischen Mann und Frau definierte. Das sogenannte Gesetz zum Schutz der Ehe von 1996 hatte festgelegt, dass nur heterosexuelle Ehepartner Vorteile bei Steuern oder Erbschaften erhalten dürfen.
Bisher ist die Homo-Ehe dennoch in 13 Bundesstaaten verboten, 37 Staaten stellen homosexuelle und heterosexuelle Partnerschaften dagegen gleich. Seit Jahren klagen gleichgeschlechtliche Paare gegen die Diskriminierung, meist bekamen sie Recht. Vergangenen November hielt das Bundesberufungsgericht für Ohio, Kentucky, Tennessee und Michigan aber das Verbot der Homo-Ehe aufrecht. Die widersprüchlichen Urteile machten eine höchstrichterliche Antwort nötig. (dpa/AFP)