Hassrede bei Pegida-Demo: Strafbefehl gegen Akif Pirincci
Der deutsch-türkische Autor Akif Pirincci soll 11.700 Euro wegen einer Hassrede während einer Pegida-Demonstration zahlen.
Wegen seiner Hassrede gegen Muslime und Flüchtlinge bei einer Pegida-Kundgebung soll der Autor Akif Pirincci 11.700 Euro Zahlen. Er habe einen Strafbefehl wegen Volksverhetzung erhalten, bestätigte ein Sprecher des Amtsgerichts Dresden am Dienstag. Laut "Bild"-Zeitung wurde Pirincci zu 180 Tagessätzen à 65 Euro verurteilt. Der deutsch-türkische Autor hatte im Oktober 2015 in Dresden eine Rede gehalten, die durchsetzt war von verbalen Ausfällen und Anfeindungen.
Pirincci sprach von einer "Moslem-Müllhalde" in Deutschland, warnte vor einer "Umvolkung", bezeichnete Flüchtlinge als "Invasoren" und nannte Politiker "Gauleiter gegen das eigene Volk". Vor bis zu 20.000 Pegida-Anhängern schilderte er damals einen angeblichen Vorfall in Hessen, wo ein CDU-Politiker einem Kritiker einer Flüchtlingseinrichtung gesagt haben soll, er könne Deutschland jederzeit verlassen.
Pirincci sagte, offenbar habe die Politik die Angst und den Respekt vor dem eigenen Volk so restlos abgelegt, dass ihm schulterzuckend die Ausreise empfohlen werden könne, wenn es nicht pariere. Weiter unterstellte Pirincci der deutschen Politik, die eigenen Bürger - wenn es ginge - sogar in Lager stecken zu wollen, sollten sie bei ihrer Ablehnung der Flüchtlingspolitik bleiben. Denn sein Auftritt gipfelte in dem Satz: "Es gäbe natürlich andere Alternativen, aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb."
Die Äußerungen sorgten bundesweit für Entsetzen. Die Verlagsgruppe Random House nahm als Konsequenz Pirinccis frühere Bücher aus dem Programm. Pirincci war 1989 mit einem Katzenkrimi bekannt geworden, schrieb zuletzt aber vor allem rechtspopulistische Bücher. (AFP)