Bericht des NDR: Spur in Raubüberfall weist auf RAF-Mitglieder
Im Sommer 2015 überfielen drei Täter einen Geldtransporter nahe Bremen. Nun wird bekannt: Das Trio soll früher zur Rote Armee Fraktion gehört haben.
Nach einem Raubüberfall auf einen Geldtransporter bei Bremen im vergangenen Sommer haben Ermittler in zwei Tatautos DNA-Spuren von Mitgliedern der früheren Roten Armee Fraktion (RAF) gefunden. Das berichtete am Montag der Sender NDR. Von der zuständigen Staatsanwaltschaft Verden war dazu am Montagabend keine Stellungnahme zu erhalten, Polizeikreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur den Vorgang aber.
Die linksextreme Terrororganisation RAF hatte sich 1998 für aufgelöst erklärt. Einige ihrer damaligen Mitglieder sind aber bis heute verschwunden und stehen weiter auf der Fahndungsliste des Bundeskriminalamts. Mehr als zwei Jahrzehnte lang war die RAF in Deutschland der Inbegriff von Gewalt und Mord, mehr als 30 Menschen starben durch den RAF-Terror.
Bei dem Überfall am 6. Juni auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarkts in Groß Mackenstedt, einem Ortsteil der Gemeinde Stuhr bei Bremen, hatten drei Maskierte auf einen gepanzerten Geldtransporter geschossen. Verletzt wurde niemand, die Kugeln blieben in einem Reifen und im Blech stecken. Die Täter flüchteten ohne Beute, es gelang ihnen nicht, die Türen des Geldtransporters zu öffnen.
Nach Polizei-Angaben hatten sie den Geldtransporter mit einem Kleinbus zugeparkt. Zwei mit Tarnanzügen gekleidete Menschen waren ausgestiegen und hatten die Transporteure in ihrem Fahrzeug bedroht. Als ein dritter Täter ebenfalls im Tarnanzug dazukam, fielen mindestens drei Schüsse, berichtete die Polizei kurz nach der Tat. Nachdem die Kriminellen nicht die Türen öffnen konnten, ergriffen sie die Flucht mit einem Auto, das der dritte Täter mitgebracht hatte.
Dem NDR-Bericht zufolge gehören die DNA-Spuren zu einstigen RAF-Mitgliedern, die zuletzt 1999 in Duisburg einen Geldtransporter überfallen haben sollen. Die Tat weise Ähnlichkeiten zu dem Fall in Groß Mackenstedt auf. So hätten die Täter auch damals zwei Fahrzeuge und Schnellfeuergewehre benutzt. (dpa)
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