Korruption in Südkorea: Spur in Polit-Affäre um Südkoreas Präsidentin führt nach Deutschland
Die südkoreanische Staatsanwaltschaft hat deutsche Behörden um Auslieferung einer mutmaßlich an der Korruption beteiligten Frau gebeten.
In der Polit-Affäre um Südkoreas vorläufig entmachtete Präsidentin Park Geun Hye bittet die Sonderstaatsanwaltschaft die deutschen Behörden um Mithilfe. Die Ermittler wollen nach Berichten südkoreanischer Zeitungen die in Deutschland vermutete Tochter von Choi Soon Sil, der langjährigen Park-Vertrauten und Schlüsselfigur in dem Skandal, ausliefern lassen.
Der 20-jährigen Tochter Chung Yoo Ra werde Korruption vorgeworfen, berichtete „The Korea Herald“ am Donnerstag. Choi und ihre Tochter sollen sich durch ihre Nähe zur Präsidentin persönlich bereichert haben. Ein südkoreanisches Gericht hat nach Angaben des Blattes bereits einen Haftbefehl für die Tochter ausgestellt. Die deutschen Behörden sollen auf Anfrage der Ermittler das Privatvermögen von Chung einfrieren lassen. Die deutsche Staatsanwaltschaft soll bereits einer Kooperation zugestimmt haben.
Südkoreas Parlament hatte am 9. Dezember mit großer Mehrheit für ein Amtsenthebungsverfahren gegen Park gestimmt. Das Verfassungsgericht muss nun über die Absetzung entscheiden. Park soll ihrer Vertrauten Choi jahrelang vertrauliche Regierungsdokumente zugespielt haben. Choi und ihre Tochter sollen südkoreanischen Medien zufolge Briefkastenfirmen in Deutschland gegründet und darüber Zahlungen an ihre Stiftungen veruntreut haben. (dpa)
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