Tod von Bundeswehrsoldaten in Mali: SPD will Aufklärung "ohne Beschönigungen"
Der SPD-Politiker Arnold möchte den Tod zweier deutscher Soldaten in Mali noch vor der Bundestagswahl im Verteidigungsausschuss besprechen. Auch andere Themen sollen auf die Agenda.
SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold hat eine rasche und vollständige Aufklärung des tödlichen Hubschrauberabsturzes deutscher Soldaten in Mali gefordert. "Ich erwarte, dass die Absturzursache so schnell wie möglich, aber auch so sorgfältig wie es notwendig ist, aufgeklärt wird, und dass wir dann einen genauen, exakten Bericht ohne Beschönigungen erhalten, welcher Defekt da tatsächlich vorliegt und welche strukturellen Konsequenzen das möglicherweise hat", sagte Arnold der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag.
Beim Absturz eines Tiger-Kampfhubschraubers in Mali waren am Mittwoch zwei Soldaten ums Leben gekommen. Die Ursache ist noch ungeklärt. Bislang gibt es keinen Hinweis auf einen Abschuss. Es sind die ersten Todesfälle von Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz seit 2015. Die Bundeswehr ist im Rahmen der UN-Mission Minusma in Mali.
Arnold sprach sich deshalb auch für eine Sondersitzung des Verteidigungsausschusses im September aus. Er wolle mit den Parlamentariern auch über Rechtsextremismus in der Truppe und den Fall Pfullendorf reden. Man könne solche Themen nicht vertagen bis nach der Bundestagswahl. "Der Vorfall mit dem Tiger ist sicherlich ein weiterer Grund. Ich finde nicht, dass man das einfach nicht nur mit einer Telefonkonferenz machen kann", sagte Arnold.
Der Tod der beiden Soldaten kann nach Ansicht des Linken-Verteidigungsexperten Alexander Neu nicht Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen angelastet werden. "Der Tod von zwei Soldaten geht nicht auf das Konto von Frau von der Leyen", sagte der Bundestagsabgeordnete. Wenn man Soldaten in den Auslandseinsatz schicke, dann müsse man davon ausgehen, dass es zu Opfern komme. Die Linke lehne generell Auslandseinstätze ab und stelle den Mali-Einsatz "generell in Frage aufgrund vielfältiger Gründe, dazu gehört auch die Gefährdung des Lebens von Soldaten". Das habe sich nun bestätigt. (dpa)