Leipziger Oberbürgermeisterwahl: SPD-Politiker Jung gewinnt knapp
Der langjährige Rathauschef Burkhard Jung hat die Oberbürgermeisterwahl in Leipzig gewonnen - mit 1,5 Prozentpunkten vor dem CDU-Konkurrenten.
Der SPD-Politiker Burkhard Jung (SPD) hat die Oberbürgermeisterwahl in Leipzig gewonnen. Der langjährige Rathauschef setzte sich am Sonntag im zweiten Wahlgang knapp mit 49,1 Prozent vor dem CDU-Bewerber, Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (47,6 Prozent), und Ute Elisabeth Gabelmann (3,3 Prozent) durch.
Der 61-jährige Jung ist seit 2006 im Amt und steht nun vor seiner dritten Amtszeit in Sachsens größter Stadt. Der Chefsessel im Leipziger Rathaus ist seit drei Jahrzehnten von der SPD besetzt.
Im ersten Wahlgang am 2. Februar hatte der Amtsinhaber überraschend mit 29,8 Prozent knapp hinter dem CDU-Kandidaten Gemkow (31,6 Prozent) gelegen. Die absolute Mehrheit hatten beide deutlich verfehlt. Gabelmann hatte im ersten Wahlgang 0,9 Prozent erreicht.
Rund 470.000 Wahlberechtigte waren aufgerufen, über den künftigen Oberbürgermeister von Deutschlands achtgrößter Stadt zu entscheiden.
Angesichts des knappen Wahlergebnisses und der ebenfalls hohen Zustimmungswerte für den CDU-Politiker Gemkow sprach Jung von einer "gespaltenen Stadt". Er wolle "auf alle zugehen", auch auf jene, die ihn nicht gewählt hätten. Sein Ziel sei, Leipzig als "Leuchtturm" weiterzuentwickeln.
Leipzig erlebt enormen Zuzug
Die Stadt verzeichnete in den vergangenen Jahren einen enormen Zuzug, aktuell hat Leipzig rund 600.000 Einwohner. Zuletzt war die sächsische Kommune wegen Ausschreitungen bei linksextremen Demonstrationen in die Schlagzeilen geraten. Jung verurteilte die Gewalt unter anderem gegen Polizisten.
Der gebürtige Westfale kam 1991 als Lehrer in die sächsische Stadt und wechselte später zunächst als Beigeordneter für Jugend, Schule und Sport ins Leipziger Rathaus, wo er auch Sozialdezernent war. 2006 trat er die Nachfolge im Oberbürgermeisteramt von Wolfgang Tiefensee (SPD) an, der damals als Bundesverkehrsminister nach Berlin wechselte und heute in der Thüringer Landespolitik aktiv ist. (dpa/AFP)
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