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Saskia Esken, Vorsitzende der SPD (am 4. April 2022 in Berlin)
© dpa/Bernd von Jutrczenka
Update

Treffen mit Melnyk: SPD-Chefin Esken lädt ukrainischen Botschafter zu weiterem Gespräch

Die SPD bemüht sich nach Kritik des ukrainischen Botschafters an ihrer Russland-Politik um Deeskalation. Parteichefin Esken twittert etwas ungeschickt dazu.

Nach erneut scharfer Kritik des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk an der Russland-Politik der Sozialdemokraten will sich die SPD-Vorsitzende Saskia Esken am Mittwoch mit dem Diplomaten treffen. „Gerade in Zeiten, in denen uns die Herzen schwer sind und die Debatten manchmal hitzig, ist es umso wertvoller, das offene und vertrauensvolle Gespräch zu pflegen“, twitterte Esken am Dienstagmorgen.

Dazu stellte sie ein Bild, dass sie und Co-Parteichef Lars Klingbeil an der Seite von Melnyk zeigt. Eskens Dank an Melnyk in ihrem Tweet legte dabei nahe, das Gespräch habe bereits am Dienstag stattgefunden. Doch eine Reaktion Melnyks auf Twitter machte dann klar, dass das Treffen erst am Mittwoch stattfinden soll.

Melnyk bedankte sich für die „Einladung zu einem neuen Gespräch“. Das von Esken verbreitete Foto stammt Melnyk zufolge von einem früheren Treffen am 6. April, was Esken aber nicht kenntlich gemacht hatte. So wurde das Foto dann zunächst als Beleg für ein Treffen am Dienstagmorgen interpretiert. Das Missverständnis löste sich erst mit Melnyks Tweet auf.

Der Botschafter hatte in den vergangenen Wochen immer wieder mit scharfen Worten den früheren Russland-Kurs der SPD verurteilt und mehr deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert. Am Wochenende kam es zu einem harten Schlagabtausch, als der ehemalige Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) in einem Gastbeitrag für den „Spiegel“ „gezielte Angriffe“ auf Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kritisierte und Melnyk „Verschwörungstheorien“ vorwarf.

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Melnyks Behauptung, Steinmeier habe in seiner aktiven Zeit als Politiker „seit Jahrzehnten ein Spinnennetz der Kontakte mit Russland geknüpft“, die bis in die heutige Regierung hineinwirkten, unterstelle, dass der frühere Kanzleramts- und Außenminister die Interessenvertretung Russlands in Deutschland mitorganisiert habe. „Das ist wahrheitswidrig und bösartig“, schrieb Gabriel.

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Melnyk reagierte bei Twitter auf Gabriels Beitrag mit den Worten: „Bösartig ist vor allem Ihre und Ihrer SPD-Kumpane jahrelange Putin-freundliche Politik gewesen, die den barbarischen Vernichtungskrieg gegen den Staat, Nation, Kultur, gegen Frauen und Kinder erst herbeigeführt hat.“ (dpa)

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