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Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) beim digitalen Parteitag.
© Odd Andersen/Reuters
Update

CDU-Parteitag: Spahn bedauert umstrittenen Auftritt in der Fragerunde

Der Gesundheitsminister hatte eine Fragerunde für ein Plädoyer für Laschet genutzt. Einen Tag später sagt Spahn: „Es war nicht das passende Format.“

Eigentlich war es eine Fragerunde mit den drei Bewerbern für den CDU-Vorsitz – doch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nutzte seine Wortmeldung beim digitalen CDU-Parteitag am Samstag für ein Plädoyer für Armin Laschet. „Armin Laschet hat gezeigt, dass er das Land, dass er die Partei zusammenführen kann. Er lebt Zusammenhalt“, sagte Spahn über den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten, der dann die Online-Wahl zum CDU-Vorsitzenden gewann.

Laschet und Spahn traten beim Parteitag als Team an. Laschet schlug nach seiner Wahl Spahn für einen Vizevorsitzenden-Posten vor. Den bekam Spahn auch – allerdings erzielt er mit 589 Stimmen das mit Abstand schlechteste Ergebnis der fünf Bewerber. [Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können. ]

In seinem Plädoyer für Laschet rechnete Spahn die Einwohnerzahl Nordrhein-Westfalens ziemlich salopp hoch: „Armin Laschet hat ein Viertel der Deutschen in Nordrhein-Westfalen als Ministerpräsident tatkräftig, entschlossen, besonnen bisher durch diese Pandemie geführt“, sagte er. In Deutschland leben 83,1 Millionen Menschen. Ein Viertel davon wären knapp 20,8 Millionen – NRW zählt aber nur 17,9 Millionen Einwohner.

Am Sonntag bedauerte Spahn seinen umstrittenen Auftritt. „Ich sehe im Nachhinein: Es war nicht das passende Format“, schrieb der CDU-Politiker am Sonntag auf Twitter. „Das bedauere ich.“ Er habe als Laschets Teampartner vor der Wahl des Parteichefs noch einmal für den NRW-Ministerpräsidenten werben wollen. „Das sorgte und sorgt bei manchen für Irritationen.“ Zugleich rief Spahn die CDU zur Geschlossenheit auf: „Nach unserem Parteitag heißt es nun zusammenstehen, hinter unserem Vorsitzenden Armin Laschet und für den Erfolg der Union.“

Laschet hatte am Samstag Kritik an Spahn zurückgewiesen. „Ich fand das in Ordnung“, sagte der neue CDU-Vorsitzende am Samstag bei der Aufzeichnung der ARD-Sendung „Farbe bekennen“. Es habe sich um den Punkt „Aussprache“ gehandelt. Er habe gewusst, dass Spahn etwas sagen wollte. Der war im Kampf um den Parteivorsitz als „Teampartner“ von Laschet angetreten.
Auf die Frage, ob sich Spahn mit seinem Vorgehen beschädigt habe, sagte Laschet: „Ich weiß es nicht. Natürlich werden die Freunde von Norbert Röttgen und Friedrich Merz das nicht ganz so toll gefunden haben.“ Röttgen und Merz waren neben Laschet Kandidaten für den Parteivorsitz. (dpa)

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