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Sind sich bei der Corona-Regelung für Reiserückkehrer uneins: Jens Spahn (l) und Markus Söder (Archivbild).
© Peter Kneffel/dpa

Kapazitäten ausbauen statt Testung zurückfahren: Söder widerspricht Spahn bei Tests für Reiserückkehrer

Rund zwei Wochen nach der Einführung sollen kostenlose Tests für Reiserückkehrer wieder gestrichen werden. Bayerns Ministerpräsident stellt sich nun dagegen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will an umfangreichen Corona-Tests für Reiserückkehrer festhalten. Vier Bundesländer seien strikt gegen Pläne, die kostenlosen Tests für Reiserückkehrer wieder zu streichen, sagt der CSU-Chef. Man könne nicht zwei Wochen nach Einführung der Testmöglichkeiten diese wieder abschaffen wollen, widerspricht Söder zudem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der für eine Korrektur der Regelung plädiert.

Die deutlich höhere Anzahl an Positiv-Fällen unter den Rückreisenden zeigten, dass es nicht um "Massentests", sondern eine gezielte Teststrategie gehe, betonte der CSU-Chef. Söder widersprach auch der Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums, das vor einer Überforderung der Testkapazitäten gewarnt hatte.

Statt die Tests zurückzufahren solle man lieber die Kapazitäten weiter ausbauen. Er gehe davon aus, dass sich nach Ende der Sommerferien die Zahl der Reise-Rückkehrer ohnehin reduzieren werde.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verteidigte derweil die geplanten Änderungen bei Tests für Reiserückkehrer. „Die Strategie beinhaltet es in einer solchen dynamischen Großlage immer, auch lageangepasst die konkreten Maßnahmen weiterzuentwickeln“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Daran werde man sich gemeinsam gewöhnen müssen.

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Spahn und die Gesundheitsminister aus mehreren Ländern streben an, dass es für Reiserückkehrer keine kostenlosen Corona-Tests mehr geben soll. Rückkehrer aus Risikogebieten sollen sich in Quarantäne begeben und diese künftig frühestens mit einem fünf Tage nach Einreise vorgenommenen negativen Test verlassen dürfen.

Spahn will zu „Langzeitansatz“ zurückkehren

Im Moment gilt für diese Reisenden noch, dass sie die Quarantäne mit Vorlage eines maximal 48 Stunden alten Tests bei der Einreise oder durch einen in Deutschland auf Anordnung der Behörden gemachten Test umgehen können. Dafür gilt seit 8. August eine entsprechende Verordnung zur „Testpflicht“.

Spahn zufolge soll nach den „zusätzlichen Testanstrengungen in der Reisezeit“ nun wieder zu einem „Langzeitansatz“ zurückgekehrt werden. Es gehe darum, zielgerichtet Menschen mit Symptomen und mit Kontakt zu Covid-19-Patienten, Pflegekräfte, Ärzte und Pflegebedürftige zu testen. Der Minister verwies erneut darauf, dass auch die Laborkapazitäten endlich seien. Die Testzahlen hätten sich innerhalb von nur zwei, drei Wochen verdoppelt.

Spahn sagte, er sei zuversichtlich, dass bei den Gesprächen der Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Donnerstag ein guter Kompromiss gefunden werde. (Reuters, dpa)

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