FDP und Grüne bei unter 25-Jährigen hoch im Kurs: So haben die jungen Wähler in Deutschland abgestimmt
Die Union bricht in allen Altersgruppen ein, die SPD gewinnt vor allem bei den Älteren. Die Linke ist bei den älteren Wählern besonders unbeliebt.
Die Union ist der klare Verlierer der Bundestagswahl, die SPD gewinnt deutlich. Einen großen Beitrag dazu leisteten die über 60-jährigen Wählerinnen und Wähler. Denn die machen in etwa 40 Prozent der Walbeteiligten aus. Obwohl die Union bei älteren Wählern 2017 noch punkten konnten, mussten sie heute einige Stimmen einbüßen.
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Die CDU/CSU verlor jedoch bei allen Altersgruppen Wählerstimmen. Bei den über 70-Jährigen wählten sechs Prozent weniger die Union als noch 2017. Die SPD verzeichnete in der gleichen Altersgruppe ein Plus von neun Prozent.
Die größten Einbuße machten die beiden Parteien bei den jungen Wählern. Bei der Gruppe der 18-24-Jährigen wandten sich 14 Prozent von der Union und fünf Prozent von den Sozialdemokraten ab. Der schwache Wahlausgang von CDU und CSU spiegelt sich also in allen Altersklassen wider.
Laut einer Analyse der Forschungsgruppe Wahlen liegt das historisch schlechte Ergebnis der Union vor allem an Imageverlusten als Partei und erheblichen Defiziten bei Sachkompetenzen. Und auch der Kanzlerkandidat von CDU und CSU hat das schlechte Ergebnis zu verantworten: Nur 29 Prozent der Deutschen denken, dass sich Armin Laschet als Regierungschef eignet. Olaf Scholz trauen das 67 Prozent zu, Annalena Baerbock 23 Prozent.
FDP und Grüne sind Parteien der Jungen
Die Grünen schnitten in den Hochrechnungen für die Bundestagswahl mit 14,4 Prozent nicht besonders gut ab. Das liegt jedoch besonders an Deutschlands älteren Wählern. Bei den unter 25-Jährigen sind die Grünen nämlich die beliebteste Partei. 23 Prozent in der jüngsten Wählergruppe haben ihre Stimme den Grünen gegeben – damit liegt die Partei einen Prozentpunkt vor der FDP. Danach kommt die SPD mit 14 Prozent, nur ungefähr jeder zehnte Wähler wollte die Union in der Regierung sehen.
Außerdem wollte jeder vierte Wähler zwischen 18 und 39 Jahren eine Grün-geführte Regierung. Nur circa 21 Prozent in dieser Altersklasse wünschte sich eine Regierung, die von der Union angeführt ist. Bei den über 65-Jährigen wollte die Hälfte aller Wähler eine Regierung unter Führung der SPD.
In der Wählergunst der über 70-Jährigen schneiden die Grünen mit am schlechtesten ab. Nur sieben Prozent in dieser Gruppe wählten die Grünen. Noch unbeliebter waren nur die AfD (6Prozent) und die Linke (4 Prozent). Die Union kam bei dieser Altersgruppe auf 39 Prozent, die SPD auf 34.
Das spiegelt sich auch im Alter der Kandidierenden der einzelnen Parteien wider. Nur 13 Prozent der Bundestagskandidaten der Union sind unter 30 Jahre alt. Bei den Grünen ist mindestens jeder vierte Kandidat unter 30 Jahren.