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Menschen demonstrieren im australischen Melbourne für den Klimaschutz.
© dpa/ Erik Anderson

Demonstrationen für den Klimaschutz: So denken die Tagesspiegel-Leser über den Klimastreik

Über den Klimastreik wird auch in der Tagesspiegel-Community heftig diskutiert. Wie unterschiedlich sie die Demonstrationen beurteilen, lesen Sie hier.

Weltweit finden am Freitag Streiks und Demonstrationen für den Klimaschutz statt. Hunderttausende Schüler, Studenten und Unterstützter gingen in Australien, Thailand, Indien und Südkorea auf die Straße. Weltweit sind am Freitag mehr als 5000 Protestaktionen geplant. In Berlin starteten Aktivisten mit Straßenblockaden in den Tag. Bereits vorab erhitzte der Klimastreik die Gemüter unserer Leser. Die Argumente für und gegen die Demonstrationen lesen Sie hier.

PRO

Die Streiks finden weltweit statt, nicht nur in Deutschland. Gerade Deutschland muss als eine der führenden Industrienationen bei modernen und sauberen Technologien vorne dabei sein. Deutschland war früher Spitzenreiter in Sachen regenerativer Energie, diesen Rang hat uns China seit Jahren abgelaufen. Rotfahrer

Das Problem ist ja gerade, dass die GroKo gerade das nicht tut: einen Plan aufstellen, der tatsächlich sinnvolle Schritte tut, um das Klima zu schützen […]. Die Schüler und Schülerinnen machen das, was sie mit ihren Mitteln können: Aufmerksamkeit erzeugen. Guru_Meditation

Zweck und Sinn der Demonstrationen ist, jene aufzuschrecken, die sich in einem bequemen und verantwortungslosen „Weiter-so!“ eingerichtet haben, ganz gleich was das für Umwelt und Klima und die kommenden Generationen für Folgen hat. wilhelm

Man kann einiges an "Fridays for Future" kritisieren: Die Glaubwürdigkeit einiger Akteure (zum Beispiel Luisa Neubauer, die aber auch offen ihre Flugreisen anspricht), den Hang zum Moralisieren, zum Schwarz-Weiß-Denken, eine überwiegend gesinnungsethische, jedoch kaum konsequentialistische Argumentationsweise, teilweise auch Selbstgerechtigkeit, häufig eine gewisse Unbedarftheit, wenn es um die technische Umsetzbarkeit von Forderungen geht - um nur einiges zu nennen. Das meiste davon und insbesondere die Aufgipfelungen wird man gerade als älter gewordener Mensch als das Vorrecht der Jüngeren hinnehmen müssen: Waren wir denn selbst nicht auch ungestüm? "No Future!" - da war ich jung. Außerdem: Die Energie dieser Ungestümtheit kann auch die Grundlage für den Wandel sein. Wo sonst soll der nötige Elan herkommen, um mit Bequemlichkeiten und Gewohnheiten zu brechen? Das Grundanliegen - die Notwendigkeit, unseren Lebens- und Wirtschaftsstil zu verändern, weil dieser nicht nachhaltig ist und unsere Lebensgrundlagen gefährdet - ist unter informierten, seriösen Menschen und insbesondere Wissenschaftlern nicht umstritten. Ilaria

CONTRA

Angesichts der Aktivitäten zum Klimaschutz in Deutschland sollte man denken, dass sich unfassbar viel bewegt hat seit Rezo und Thunberg. Wenn man sich aber die Entwicklung der Fluggastzahlen der Berliner Flughäfen ansieht, oder über eine Million SUV-Neuzulassungen in Deutschland 2019, erkennt man leicht, dass sich überhaupt nichts bewegt. Gar nichts. Oder sind das alles die geheimnisvollen "Anderen"? Demonstrieren um Forderungen an andere zu stellen, ist immer leicht. Bei sich selbst anzufangen, ist immer lästig. Oliver_van_Troogk

Um das Klima zu retten, ist an den größten Stellschrauben zu drehen. Diese befinden sich NICHT in Deutschland. Um das Klima zu retten, müssen die momentan größten Verursacher von CO2-Emission dazu motiviert werden, genau nicht den Fehler zu machen, den anderen Länder vorher machten. Es geht hier nicht um Buddelförmchen-Gleichverteilung, sondern um unser Klima. Charybdis66

Deutschland hat weltweit einen Anteil von 2,36% an den Co2 Emissionen, auch wenn Deutschland morgen klimaneutral wäre, würde sich das sogenannte Weltklima nicht verändern. Nehmt doch einfach einmal wenigstens zur Kenntnis, dass mit 2,36% kein Weltklima zu retten ist. Hjoburg27

Diese Kinder sorgen sich um die Zukunft, denken aber nicht an das Heute und das Morgen, in dem sie leben und leben müssen. Was nützt es, wenn man langfristig plant, aber kurzfristig alles kaputt macht. LameDuck

Wenn Klima wirklich das Thema mit der höchsten Priorität ist, dann müsste es zumindest eine Diskussion über die Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraft geben, mit denen man unabhängig davon ob gerade die Sonne scheint oder der Wind bläst, viel Energie erzeugen kann ohne C02, um die gegenüber dem Ausstieg gewonnen Kapazitäten zu nutzen, schneller aus den Kohlekraftwerken auszusteigen. Paul_Kalbautzke

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