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Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern und stellvertretende SPD-Vorsitzende.
© imago/Becker&Bredel

Nach Kritik an SPD-Chefin: Schwesig: „Nahles wird auch künftig Parteivorsitzende sein“

In der SPD wird spekuliert, dass Manuela Schwesig nach der Europawahl Andrea Nahles als Parteichefin ablösen könnte. Schwesig will davon nichts wissen.

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig hat sich gegen eine Ablösung von Andrea Nahles als Parteichefin ausgesprochen. „Von solchen Planspielen halte ich nichts“, sagte die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern dem Tagesspiegel. Mit Spitzenkandidatin Katarina Barley werde die SPD bei der Europawahl ein gutes Ergebnis erreichen. „Und Andrea Nahles wird auch künftig die Parteivorsitzende sein.“

Schwesig trat damit parteiinternen Spekulationen entgegen, wonach sie Nahles als Parteichefin beerben werde, sollte die SPD bei der Wahl zum Europaparlament sowie zur Bremer Bürgerschaft Ende Mai herbe Verluste erleiden. Nach einer Umfrage des Instituts Insa im Auftrag der „Bild“-Zeitung muss die SPD bei der Europawahl nahezu mit einer Halbierung ihr Ergebnisses von 2014 rechnen. Damals hatten die Sozialdemokraten rund 27 Prozent erzielt. Derzeit würden der Umfrage zufolge nur noch 15 Prozent der Deutschen für die SPD stimmen.

Schwesig nimmt auch Scholz in Schutz

Schwesig warnte davor, allein Nahles und Vizekanzler Olaf Scholz für den Niedergang in den Umfragen verantwortlich zu machen. „Ich halte nichts davon, die miesen Umfragewerte zwei Personen allein in die Schuhe zu schieben. Da macht man es sich zu leicht. Unser Problem ist, dass wir zu viel über Umfragewerte reden und zu wenig über Probleme, die die Menschen betreffen.“

Angesichts von Werten um 15 Prozent im Bund stehen Nahles und Scholz parteiintern unter erheblichem Druck. Bis in die SPD-Spitze hinein gibt es Zweifel daran, dass sich der Vizekanzler und die SPD-Chefin nach schweren Niederlagen bei der Europa- und der Bremen-Wahl in ihren Positionen halten können. Erst am Freitag hatte Altkanzler Gerhard Schröder heftige Kritik an Nahles geäußert und ihr wegen ihres flapsigen Auftretens „Amateurfehler“ vorgeworfen. Als mögliche Nachfolger für Nahles werden in der SPD Manuela Schwesig  und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil gehandelt.   

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