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Ronald Schill
© ddp

Jugendheim-Affäre: Schill ist wieder da

Ex-Innensenator Schill lebte drei Jahre in Brasilien und machte jetzt einen Abstecher in seine Heimat Itzehoe, um seinen Reisepass zu verlängern. Die Hamburger SPD hat noch eine Rechnung mit ihm offen und will ihn - wo er schon da ist - als Zeugen einladen lassen.

Hamburgs früherer Innensenator Ronald Schill ist nach rund dreijähriger Abwesenheit von Brasilien nach Deutschland zurückgekehrt. Schill sei wieder da und habe im schleswig-holsteinischen Itzehoe versucht, einen Reisepass zu bekommen, sagte der Hamburger SPD-Abgeordnete Thomas Böwer.

Schill hatte nach seinem Rauswurf durch Bürgermeister Ole von Beust (CDU) und der anschließenden Wahlniederlage Deutschland im Herbst 2004 in Richtung Karibik verlassen. Anschließend wurde er hin und wieder in Rio de Janeiro gesehen. Böwer, der SPD-Obmann im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss "Feuerbergstraße" der Hamburger Bürgerschaft ist, kündigte an, den eigentlich schon abgeschlossenen Ausschuss wieder aufrollen zu wollen und Schill erneut als Zeugen laden zu lassen.

Der Ausschuss versuchte seit 2005, die Verantwortlichkeiten für Missstände im geschlossenen Heim für straffällige Jugendliche in der Hamburger Feuerbergstraße zu klären. In dem Heim sollen Minderjährige rechtswidrig mit Psychopharmaka behandelt und ihrer Freiheit beraubt worden sein. Schill sei eine Schlüsselfigur, betonte Böwer. Der Untersuchungsausschuss hatte Anfang Oktober seine Arbeit beendet. (mit dpa) 

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