Handy von Jeff Bezos gehackt: Saudischer Kronprinz soll Schaddatei an Amazon-Chef geschickt haben
Mohammed bin Salman soll eine zentrale Rolle beim Hack des Handys von Bezos spielen. Von Salmans Handy ging eine Schaddatei per WhatsApp an den Amazon-Gründer.
Amazon-Milliardär Jeff Bezos ist offenbar Opfer eines Hackerangriffs geworden. Der Vorfall habe sich im Jahr 2018 ereignet, berichtet der britische „Guardian“.
Bezos habe eine WhatsApp-Nachricht erhalten, die offenbar vom persönlichen Konto des Kronprinzen von Saudi-Arabien gesendet worden war, schreibt die Zeitung unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.
Die Nachricht an Bezos sei von einer Nummer verschickt worden, die der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman verwende, heißt es weiter. Es habe sich um eine verschlüsselte Nachricht gehandelt, die eine Schaddatei enthalten habe. Das habe eine digitale forensische Analyse des Telefons des reichsten Mannes der Welt ergeben.
Diese Analyse habe ergeben, dass ein Eindringen in Bezos' Telefon mit hoher Wahrscheinlichkeit durch eine infizierte Videodatei ausgelöst wurde, die vom Konto des saudischen Prinzen gesendet wurde. Innerhalb weniger Stunden seien große Datenmengen von dem Telefon abgerufen worden, hieß es. Um welche Informationen es sich genau handelt, konnte der „Guardian“ nicht in Erfahrung bringen.
Die saudische Botschaft in den USA bezeichnete die Vorwürfe in einem Tweet als "absurd".
Ein von Bezos beauftragter Privatdetektiv verdächtigte als erster den Kronprinzen
Schon Anfang 2019 gab es Berichte, dass nach der Veröffentlichung kompromittierender Handy-Nachrichten und intimer Fotos von Bezos durch eine US-Boulevardzeitschrift ein von Bezos engagierter Privatermittler Saudi-Arabien beschuldigte, das Mobiltelefon des Unternehmers gehackt zu haben. Auch die "Bild"-Zeitung berichtete darüber. Demnach erklärte der Privatdetektiv Gavin de Becker auf der Website „The Daily Beast“: Er und mehrere Experten seien sich sehr sicher, dass die saudi-arabischen Behörden das Mobiltelefon von Bezos gehackt haben, um an persönliche Daten zu kommen.
Es sei klar, dass Saudi-Kronprinz Mohammed bin Salman (33) die „Washington Post“ als bedeutenden Feind ansehe, schreibt de Becker. Der Kronprinz gilt vielen als möglicher Auftraggeber für den Khashoggi-Mord im Oktober 2018.
Die "Washington Post", deren Besitzer Bezos ist, schrieb immer wieder über den Mord an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi aus Saudi-Arabien, den ein saudisches Killerkommando in Istanbul überfallen und getötet hatte. Khashoggi war selbst jahrelang als Journalist bei der "Post" tätig.
Der Amazon-Gründer Jeff Bezos geriet im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen, als das Boulevardblatt "National Enquirer" seine Beziehung zur TV-Moderatorin Lauren Sanchez öffentlich machte. Der "Enquirer" veröffentlichte damals private SMS und Fotos des Paares, darunter auch intime Details.
Die "Washington Post" als Ziel?
Der Amazon-Gründer hatte sich kurz vorher von seiner Frau getrennt, was aber zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt war. In der Folge versuchten Verantwortliche beim "Enquirer" Bezos zu erpressen, in dem sie weitere Enthüllungen androhten, falls Bezos nicht mit der Zeitung zusammenarbeite.
Bezos dagegen ging in die Offensive und machte die Erpressungsversuche öffentlich. Heikel: Der "Enquirer" galt damals als Sprachrohr und Unterstützer von US-Präsident Donald Trump. Deshalb mutmaßten Beobachter, dass das Blatt eine Kampagne gegen Bezos fahre, weil seine "Washington Post" so kritisch über Trump berichtete.
Die Fotos und SMS des Paares Bezos-Sanchez sollen dabei vom Bruder von Lauren Sanchez an den "Enquirer" gespielt worden sein. Im April wechselte der "Enquirer" den Besitzer. Angeblich soll der Hedge-Fund, der das Mutterunternehmen des "Enquirer" kontrollierte, mit der Arbeitsweise der Zeitung unzufrieden gewesen sein, wie die "Washington Post" berichtete. (Tsp)
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